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5 Ideen für eine neue Art des Reisens

Schon immer war Tourismus eine treibende Kraft in Sachen Innovationen. Mover und Shaker aus der Branche bestimmen maßgeblich mit, wie die (Reise-)Welt der Zukunft aussehen wird. Schließlich ist es gerade einmal 50 Jahre her, dass die ersten findigen Hoteliers damit begannen, die Malediven zu einer touristischen Traumdestination zu machen. Es sind die Missionen einzelner Menschen, die Großes bewirken können. Welche fünf visionäre Ideen man jetzt auf dem Radar haben sollte:

Landhotel Bohrerhof, Schwarzwald/Deutschland
Farm-to-Table ist an sich kein neues Konzept. Viele Hotels setzen auf Zutaten aus eigener Produktion, sei es aus dem Gemüse- und Kräutergarten oder aus der eigenen Landwirtschaft. Mit dem „Bohrerhof“ will Familie Bohrer im südlichen Schwarzwald nun ihren Teil zu nachhaltigerem Tourismus beitragen. Erfahrung in Sachen Farming bringt die Familie mehr als genug mit.
Denn schon seit über40 Jahren widmet sie sich dem Anbau von Spargel, Zucchini, Kürbis, Chicorée, Feldsalat und Erdbeeren. Bisher zählten Edeka Südwest und die Gäste im hofeigenen Landrestaurant zu den Abnehmern. Der Schritt hin zum eigenen Hotel war da nur naheliegend. Noch im Herbst soll das Landhotel – errichtet aus nachhaltigen Baustoffen, vornehmlich Hol, und in Tafelbauweise – fertig sein. On Top gibt’s erneuerbare Energien, eine eigene Hofbäckerei und -Konditorei sowie ein autarkes Heizungs- und Kühlungssystem. www.bohrerhof.de

The Ritz-Carlton Maldives, Fari Islands/Malediven
Seit 1972 die ersten Resortgäste der strahlend weißen Sandstrände, wogenden Palmen und des glasklaren Wassers der Malediven ansichtig wurden, hat sich viel getan. Vor allem in Sachen Nachhaltigkeit. Für seine Bemühungen in dieser Hinsicht mehrfach ausgezeichnet wurden Kerry Hill Achitects (KHA) für das The Ritz-Carlton Maldives, Fari Islands. Inspiriert von der natürlichen Landschaft der türkisfarbenen Lagune, der wirbelnden Meeresbrisen und den immerwährenden Bewegungen des Indischen Ozeans entstanden 100 Villen an den Stränden des Nord-Male-Atolls.
Schon während der Planung stand das empfindliche Riff-Ökosystem an erster Stelle. Um die Auswirkungen während des Baus so gering wie möglich zu halten, verwendete man beispielsweise vorgefertigte Bauteile. Dadurch reduzierte man den Einsatz von schwerem Gerät. Außerdem entstand dadurch kein Abfall. Wo möglich, verwendet man statt Klimaanlagen die natürliche Meeresbrise zur Kühlung öffentlicher Räume. Dazu kommt der Einsatz von Sonnenkollektoren und nachhaltigen Materialien. Eine weitere Innovation ist die exklusive Zusammenarbeit mit dem Jean-Michel Cousteau Umweltprogramm. Das ermöglicht Gästen einen tiefen Einblick in die Ökologie der Inseln. www.ritzcarlton.com

The Ritz-Carlton Maldives, Fari Islands/Malediven

Litauen: Wiederverwendung verlassener Gebäude
Ein Problem für das Klima ist unter anderem die zunehmende Versiegelung von Flächen. In Litauen geht man nun den umgekehrten Weg. Anstatt neuer Gebäude zu errichten, verwendet man einfach solche, die schon seit längerem verlassen sind, wieder. Ehemalige Cafés, Bahnsteige und sogar ein verlassenes Gefängnis wurden zu neuem Leben erweckt. Die Vergangenheit und die Gegenwart des Landes verschmelzen, um eine bessere Zukunft zu ermöglichen. So feiern die ehemals verwitternden Gebäude heute ihr zweites Leben als kulturelle Hotspots.
Eines der Beispiele ist „Peronas“. Die lebhafte, bunte Bar im Industrial Chic entstand direkt an den Gleisen in der Nähe eines alten Bahnhofsgebäudes in Vilnius. Zeitweise dient sie auch als Kunstgalerie. Immer ist sie jedoch ein Ort der Freude und des Lebens. Im ehemaligen Lukiškės-Gefängnis in Vilnius ist nun eine fröhlichere Zeit angebrochen. Dort, wo früher politische Gefangene untergebracht waren, ist heute ein Treffpunkt für Kultur, kreativen Ausdruck und Gemeinschaft. Über 250 Künstler, Ausstellungen, Bars und Konzertstages haben triste Gefängniszellen abgelöst.

Litauen: Wiederverwendung verlassener Gebäude


„Smart City“ Ellinikon, Athen/Griechenland
Es ist wohl eines der größten und ehrgeizigsten Stadterneuerungsprojekte in Europa. Auch weltweit schlägt „Ellinikon“ hohe Wellen. Es handelt sich dabei um ein Projekt, das zum internationalen Vorreiter für intelligentes Wohnen, Indoor-Outdoor-Business, Küsten- und Umweltdesign und nachhaltige, kohlenstoffarme Stadterneuerung werden soll. Gehobene Wohn- und Markenwelten in verschiedenen Preisklassen sollen hier genauso beheimatet sein wie großzügige Grünflächen. Unter anderem soll der größte Küstenpark der Welt entstehen. Dieser wird mit 50 Kilometer Rad- und Fußgängerwege der erste „Smart Park“ in Griechenland.
Neben vielen anderen Konzepten wird er nahtlose Konnektivität, „Augmented Reality“-Navigation und intelligente Energiesystem beinhalten. Die Architektur soll bioklimatisch sein. Das heißt, grüne Fassaden kommen zur Wärmedämmung zum Einsatz. Gleichzeitig sorgen sie für Kohlendioxidreduzierung und Luftreinigung. Odisseas Athanasiou, Chief Executive Officer von Lamda Development verspricht: „Die Ellinikon Stadt spiegelt ein neues Paradigma des Lebens, Arbeitens und Genießens am Meer wider“. Schon jetzt können Besucher im „Ellinikon Experience Center“ die Elemente der Stadt in einem ehemaligen Flugzeughangar betrachten. Die Ausstellung „Living a New Era“ mit mehr als 25.000 Einzelteilen bringt ihnen das Ausmaß der Stadt im Maßstab 1:625 näher.


„Smart City“ Ellinikon, Athen/Griechenland

Ongava Game Reserve, Windhuk/Namibia
Im Ongava Game Reserve südlich des Etoscha Nationalparks tritt man seit über 30 Jahren dafür ein, der Natur ihren Platz einzuräumen und sie an erste Stelle zu setzen. Diese „Listen to Nature“-Philosophie möchte man auch an die Safari-Gäste der vier Lodges am über 30.000 Hektar großen Game Reserve weitergeben. Seine Wurzeln hat es – seines Zeichens eines der größten und erlesensten privaten Naturreservate Namibias – in der Rinderzucht. Denn 1991 schlossen sich einige gleichgesinnte Familien zusammen, kauften die unprofitablen Höfe und ließen ein Naturreservat entstehen. Das Ziel war schon damals der Schutz bedrohter Wildtierarten. Und tatsächlich zeigte die Vision der Familien Früchte. An den Wasserlöchern tummeln sich heute Löwen, Breit- und Spitzmaulnashörner, Warzenschweine, Zebras, Antilopen und Giraffen. In einer eigenen Forschungsstation studiert man die Genetik und das Verhalten der Nashörner.
Der Vorreiter des Eco-Tourismus gibt seinen Gästen im Ongava Besucherzentrum Einblicke in die Arbeit vor Ort. Bei Safaris, teilweise zu Fuß und immer begleitet von erfahrenen Guides, nähern sich die Gäste Nashörnern und anderen Wildtieren. Während der Ausflüge achten die Gäste intensiv auf die Natur, halten inne und lauschen den Geräuschen der Umgebung. Bei diesen „Achtsamkeits-Safaris“ werden sie von tiefer Ruhe erfüllt und fühlen die Bedeutung der Natur instinktiv. Wer der Schönheiten unter afrikanischer Sonne einmal ansichtig wird, kann nicht anders, als künftig bewusster durchs Leben zu gehen. www.ongava.com

Ongava Game Reserve, Windhuk/Namibia

Text: Claudia Hilmbauer

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