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Lange hat es gedauert bis sich die Tourismusbranche in Berlin wieder in die Arme fallen konnte, und umso größer war die Erwartungshaltung im Vorfeld für den ersten ITB-Live-Event seit 2019. Die meisten Hoffnungen wurden nicht enttäuscht, aber doch fielen eine ganze Reihe von Änderungen an, die manche Teilnehmer begeistert aufnahmen, andere aber mitunter auch kritisierten. Ganz bewusst eröffnete die diesjährige ITB deshalb wohl auch unter dem Motto „Open for Change“, und tatsächlich lief ja vieles anders auf der legendären Reisemesse. Eine überaus positive Stimmung bei allen Teilnehmern war freilich eindeutig zu spüren.



Trotz vieler neuer Konkurrenz-Veranstaltungen in der Tourismusbranche „vibrierte“ in allen Hallen größtenteils Erleichterung und Freude über das Stattfinden der größten Tourismusausstellung Europas. Mit 90.000 Teilnehmern aus über 180 Ländern konnte sich die ITB nach dreijähriger Pause jedenfalls sehen lassen: Nach dieser erfolgreichen „Generalprobe“ bleibt es spannend, ob die ITB 2024 zu Ihrer präpandemischen Größe zurückfindet. Connoisseur Circle war mit einem großen Team vor Ort und machte sich selbst ein Bild.

Neuer Ausstellungspavillon: Home of Luxury


Luxusanbieter hatten ja schon vor der Pandemie mit Präsenz geschwächelt: Nicht zuletzt deshalb wurde bereits 2020 die „Home of Luxury“ konzipiert mit dem Ziel, einen exklusiven Rahmen für Luxusaussteller- und Einkäufer zu bieten. Klein und fein in exklusivem Ambiente sollte der Luxussparte ein eigener Ausstellungspavillon zum Netzwerken geboten werden. Da die ITB im März 2020 pandemiegeschuldet kurzfristig ins Wasser fiel, dauerte es bekanntlich drei weitere Jahre, bis die Home of Luxury (HOL) tatsächlich Realität wurde. Das Marshall Haus war dafür generell eine exzellente Wahl, wie wir finden, liegt es doch zentral in der Mitte des Ausstellungsgeländes und ist von den nördlichen und südlich gelegenen Hallen aus gut zu erreichen. Außerdem sticht das denkmalgeschützte Gebäude imposant zwischen den umgebenen Messehallen hervor.



HOL - ITB-Innovation mit Potenzial nach oben


Auch das Innere des Hauses hat es in sich: Das lichtdurchflutete Ambiente bietet eine ganz natürlich-loungige Atmosphäre durch die freischwebende Treppe, die auf eine offene Galerie führt, während meterhohe Fensterfronten auf zwei Seiten Ausblicke auf das Messegelände zulassen. So weit, so genial. Bei der Ausstattung hätte man eventuell noch etwas tiefer in die Messebau- und Deko-Kasse greifen können, jedoch kräftig gehapert hat es bei der Kommunikation zwischen dem Veranstalter und den Ausstellern: Vielen registrierten Teilnehmern war bis zum Schluss nicht klar, wer denn wirklich an der „Home of Luxury“ teilnehmen würde und wie die angekündigten „pre-scheduled Appointments“ ablaufen sollten. Letztendlich fanden diese überhaupt nicht statt. Richtig glücklich wurden deshalb vor allem die Teilnehmer, die im Vorfeld dafür gesorgt hatten, sich Ihre Termine selbst zu organisieren und ihre Partner und Kunden direkt in die Home of Luxury einzuladen. So auch das gesamte CC-Team und weitere Aussteller, die die strenge Door-Policy gut umschiffen konnten. Denn nur wer einen Termin mit einem Anbieter vorweisen konnte, wurde auch tatsächlich eingelassen.

Segen für die einen, Enttäuschung für die anderen


Unsere selbstorganisierten CC-Termine liefen ganz ausgezeichnet, denn für uns und unsere Partner wie beispielsweise die LUX* Resorts, die MarBella Collection, die NUMO Resorts oder die Pulse Collection auf den Malediven, war es ein Segen, in stimmungsvoller und ruhiger Atmosphäre gute Gespräche führen zu können und zumindest für eine gewisse Zeit der Hektik und dem Gewusel in den Messehallen zu entkommen. Noch dazu haben uns die Studenten der "Schweizerische Hotelfachschule Luzern" mit einem liebenswürdigen und charmanten Getränke-Service verwöhnt. Aber: Für die Aussteller, die sich auf die Besucher-Organisation der HOL verlassen haben, geriet die Veranstaltung nicht optimal: An allen drei Messetagen hätte die HOL noch mehr Gäste vertragen, obwohl sich Besucher der Asien-Halle und des Malediven-Stands auf der ITB mächtig auf die Füße getreten sind.


O.l.: Annette Zierer, CC-Chefredakteurin Simone Dressler, Althaf Mohamed Ali (The Nautilus Maldives) | o.m.: Kiki Baron, Simone Dressler, Michaela Struck von Wins | o.r.: CC-Herausgeber Andreas Dressler und Thomas Wilde | u.l.: Home of Luxury von außen | u.m.: Anna Koppe, Silke Warnke Rehm, Jeremie de Fombelle, Simone Dressler, CEO LUX* Resorts Paul Jones | Home of Luxury Innenansicht

ITB 2023 – Ein Comeback mit vielen Neuerungen


Eklatant auf der neuen ITB war die Streichung der Publikumstage: für Einkäufer sicherlich kein Problem, aber manche Austeller haben genau deshalb ihre Teilnahme verweigert. Dieses Novum hat wie kein anderes polarisiert und viele Berliner und eifrige lokale Taxifahrer hatten, wie wir erfahren konnten, auch noch nicht mitbekommen, dass das populäre ITB-Wochenende nicht mehr stattfinden würde. Die ITB wird sich in manchen Bereichen wohl neu aufstellen müssen: Dass die großen Luxushotelketten in Zukunft wieder die Halle 9 bespielen werden ist nicht abzusehen. Aber die Home of Luxury hat sicher großes Potenzial für Nischen-Luxusanbieter und Buyer. Wir bei Connoisseur Circle freuen uns jedenfalls darauf, dass wir in diesem schönen Rahmen auch im nächsten Jahr einen guten Ort zum Netzwerken finden werden - in angenehmer Atmosphäre.

ITB-Abend-Events: weniger, aber hochkarätig


Abend-Events waren deutlich spärlicher gesät als auf früheren ITBs. Aber ist es ein Wunder, dass manche Anbieter die „neue“ ITB erst einmal auskundschaften mussten, um sicherzustellen dass sich der Aufwand lohnt? Auch wir Connoisseure haben unsere beliebte Hospitality-Awards-Gala in diesem Jahr nicht in Berlin stattfinden lassen. Trotzdem machten ein paar sehr exklusive Veranstaltungen die Runde. Schon am Montagabend lud die Dominikanische Republik zu einer hochkarätigen Road Show im Adlon Kempinski ein, an der sogar Tourismus-Minister David Collado höchstpersönlich teilnahm. Kein Wunder: Die Karibikinsel hatte durch eine geschickte Einreise-Politik und die perfekte Vermarktungsleistung von Direktorin Petra Cruz und ihrem Team im DACH-Raum die Zahl der aus Europa ankommenden Gäste im Vergleich zu 2019 sogar steigern können. Ähnlich professionell haben während der Pandemie die Malediven agiert: Das Land war für Einreisende schon ab Sommer 2020 offen. Obligatorische PCR Tests konnten zu dieser Zeit mühelos am internationalen Flughafen oder teilweise kostenfrei in den Inselresorts durchgeführt werden. Viele Branchen-Insider halten die Malediven deshalb auch für die erfolgreichsten „Pandemie-Gewinner“. Der Malediven-Event am Mittwochabend der ITB, zu dem neben Managing Director of Maldives Marketing and Public Relations, Thoyyib Mohamed auch Tourismus Minister H.E. Dr. Abdulla Mausoom im Ballroom des Grand Hyatt persönlich auftrat, um den touristischen Erfolg des Inselstaats zu feiern, war von hunderten Teilnehmern und beifallspendenden Partnern gefüllt.

Weniger förmlich ging es am Dienstagabend bei der Kempinski Küchenparty im Adlon zu: Hierzu hatte CEO Bernold Schroeder samt Kempinski-Team alle Geschütze für beste Unterhaltung beim Networking aufgefahren: Bei guter Live-Musik sorgte besonders der schmackhafte Altonaer Kaviar aus Hamburg und der Austernstand für viele Fans. Danach ging es für viele noch zur Networking Party in den Capitol Club, zu der die Gründer Silvio Rebmann (Cube Travel) und Astrid Oberhummer (Lobster Experience) eingeladen hatten.

Für ein entspanntes Networking sorgte weiters die Standparty des Hong Kong Tourism Board am Mittwochabend in der Messehalle. Hier zog auch Anette Wendel-Menke, Director Central Europe, eine äußerst positive Bilanz: „In Kombination mit den aktuellen Neuigkeiten bezüglich der Aufhebung der Maskenpflicht und der vereinfachten Einreisebestimmungen war das Feedback aus der Reisebranche durchweg positiv.“


O.l.: Kempinski Küchenparty | o.m.: Standparty Hong Kong Tourism Board | o.r.: CC-Geschäftsführerin Zoriana Iurechko mit David Collado, Tourismus Minister der Dominikanischen Republik | u.l. H.E. Dr. Abdullah Mausoom (mittig) und Thoyyib Mohamed





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