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Interview mit Kevin Wendle

Vom erfolgreichen Hollywood-Produzenten und Tech-Investor zum Hospitality-Visionär: Kevin Wendle hat auch als Eigentümer und CEO des Boutique-Hideaways Esencia wahrhaft Filmreifes geschaffen.

Interview: Andreas Jaros

CC: Wofür soll Esencia stehen?
K. Wendle: Auf jeden Fall nicht für ein geschniegeltes, großspuriges US-Hotel. Wir bieten primär Natur, viel Grün, eine Tierwelt mit Vögeln, Pfauen, Wasch- und Nasenbären, Leguanen und einen spektakulären Strand ohne Hotelbunker in der Nachbarschaft. Alles spielt sich bei uns draußen ab. Privatheit und Exklusivität geht über alles – Gäste werden bei mir nie um eine Liege kämpfen müssen.

Warum haben Sie sich gerade für diese Location, auf halber Strecke zwischen Tulum und Playa del Carmen, entschieden?
Geschichtlich ist die Gegend einfach hochinteressant. Vor Millionen von Jahren haben Meteore auf der Halbinsel Yucatan die Dinos gekillt. Das Resultat: geologische Phänomene und eine reiche Kultur – die Heimat der Mayas mit ihren Pyramiden, versunkenen Städten und Handelsrouten durch Sümpfe und den Dschungel.

Vor Ihrem Einstieg gehörte das Esencia einer italienischen Herzogin, die auch privat hier logierte.
Ich habe die Dame nie kennengelernt, ich weiß nur, dass ihr kleines, charmantes Hotel mit der mediterranen Anmutung nicht gut ging. Die Investoren wollten nichts reinstecken, daher habe ich das Anwesen 2014 gekauft. Es gab keine Klimaanlage in den Zimmern, Elektrizität und Warmwasser waren Glückssache, Brandschutz hat nicht existiert. Ich habe vier Jahre gebraucht, um alles in Schuss zu bringen, musste fast alles neu bauen.

Ein Fass ohne Boden, das Sie als solches zu spät erkannten?
Es war jedenfalls ein richtiges Abenteuer, das mich insgesamt zwölf Millionen US-Dollar gekostet hat, um alles so hinzukriegen, wie es sich heute präsentiert. Wenn’s nicht geklappt hätte, wäre es eine Hochzeits-Location geworden oder eine Spielwiese für meine Freunde. Notfalls hätte ich es selbst als Domizil genutzt.

Ihre Gäste wirken zum Teil wie handverlesen – Celebrities aus Hollywood und dem Fashion-Biz, begründet durch ihre Karriere in der Film- und Medienwelt und im Silicon Valley …
Ja, ich habe ein Riesennetzwerk. Ich war einer der Produzenten der Sitcom „Prinz von Bel Air“ mit Will Smith, habe die Simpsons entwickelt, und Beverly Hills 90210 war meine Show. Außerdem wurde ich zum Mitgründer von C-NET, E! Online, der Fox Broadcasting Company und von K2 Media. Zwölf Jahre habe ich außerdem in Paris gelebt, mich in Sachen Hotel-Design schlau gemacht und in eine Architekturfirma investiert.

Als Hotelier führt Sie ihr nächstes Projekt wieder zurück in die Grande Nation – eine Frankreich-Filiale des Esencia!
Ich war wahnsinnig genug, mir in der heraufdämmernden Corona-Krise ein Barock-Château nahe Poitiers zuzulegen – ein 150 Hektar großes Gelände mit Reitzentrum. Wir geben ordentlich Gas, um den Umbau so schnell wie möglich abzuschließen.



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