Die besten Start-ups der Reiseindustrie

Bei der Travel Start-up Night in Frankfurt wurden unter Beteiligung von Connoisseur Circle die besten Travel-Start-ups gekürt.

       

Innovationen sind auch für die Reisebranche unverzichtbar – und frische Ideen kommen oft von Start-ups. Mit welchen kreativen Ideen und neuen Ansätzen die Branche derzeit inspiriert wird, wurde bei der Travel Start-up Night von TIC (Travel Industry Club) und VIR (Verband Internet Reiseindustrie) Anfang Dezember in Frankfurt sichtbar: Dort wurden die besten Jungunternehmen des deutschsprachigen Raums gekürt. Connoisseur Circle war einer der Sponsoren des Events und in der Fachjury vertreten.

In den Räumlichkeiten der Anwaltskanzlei Advant Beiten durften 6 Start-ups die Gelegenheit nutzen, sich zu präsentieren und um den Sieg zu wetteifern. Zuvor hatten sie bereits diverse Auswahlrunden überstanden, entsprechend hoch war die Qualität des Gezeigten.

Gewinner der Start-up Night wurde Onsai – das Leipziger Unternehmen hat einen KI-agenten für Hotels entwickelt, der Telefonanrufe entgegennimmt und Gästen Auskünfte erteilt sowie Buchungen prüft. Christian Müller, Chief Product Officer von Onsai, brachte es auf den Punkt: „Wir sind die Stimme, die für euch ans Telefon geht.“ Damit sollen Mitarbeitende in Hotels entlastet bzw. der Personalmangel ausgeglichen werden. Die KI werde entsprechend geschult, um (die oftmals immer gleichen) Fragen wie „Gibt es einen Parkplatz?“ beantworten zu können. Durch die Integration in bestehende Systeme soll es keine Probleme bei Buchungen bzw. Fragen nach der Verfügbarkeit geben, betonte Müller.


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Christian Müller von Onsai gibt Hotels eine KI-Stimme.



Zweitbestes Start-up beim Event in Frankfurt wurde NewTravel : Das Passauer Unternehmen will die „Digitalisierung der Spezialreisen“ vorantreiben , wie Mitgründer Stefan Hechberger erklärte. Bisher würden solche Reisen – dazu zählen etwa Wanderreisen – schwierig zu vergleichen und zu buchen sein. Nun soll mit dem B2B-Tool „Hidden Tours“ den Reisebüros die laut Eigendefinition größte Datenbank für Spezialreisen im DACH-Raum zur Verfügung gestellt werden.

Auf dem dritten Platz landete ein Start-up mit Bezug zu Österreich: Gründerin Ronja Scherzinger will mit FashionTouri eine Art Tripadvisor für Shoppingerlebnisse auf Reisen aufbauen . Die Idee dahinter: Statt in den bekannten großen Handelsketten oder in Einkaufszentren einzukaufen, sollen Reisende kleine, lokale Shops besuchen. Dabei sollen Shopping und Sightseeing zu Touren verbunden werden. Zunächst ist das junge Unternehmen in Wien gestartet; bisher haben sich rund 190 Unternehmen und rund 9000 User registriert. Die Firmen zahlen derzeit einen Kostenbeitrag, in Zukunft sieht das Geschäftsmodell eine Umsatzbeteiligung vor.

Auf den weiteren Plätzen landeten drei weitere Start-ups, die ebenfalls beträchtliches Innovationspotenzial bewiesen:

Das Berliner Jungunternehmen Nox Mobility will das Reisen mit Nachtzügen als echte Alternative zu Kurzstreckenflügen etablieren. Die Idee: Reisende müssen sich ihr Abteil nicht mehr mit anderen teilen, sondern übernachten in Einzelkabinen oder (falls sie zu zweit reisen) in Doppelkabinen. Das Nox-Team will dazu bestehende Züge mit ihren eigenen Kabinen ausstatten; ab 2027 sollen diverse Strecken in Europa den Fluglinien Konurrenz machen und bis 2035 sollen es gar 35 Routen sein. Zielgruppe sind auch Geschäftsreisenden, die sich dank der Nachtfahrt eine Hotelübernachten ersparen könnten, so die Rechnung.

Das österreichische Start-up Traivelling will grenzüberschreitende Zugreisen stark vereinfachen und die Preise transparent machen. Reisende, die gerne mit der Bahn fahren, können über das Portal traivelling.com die für sie ideale Route auswählen und gleich buchen – ohne sich auf diversen Plattformen der einzelnen Bahngesellschaften herumzuquälen.

Vantrip wiederum will ein Gatekeeper für Camperreisen werden: Wohnmobilreisende können auf der Plattform innerhalb weniger Minuten eine Tour in Europa planen, inklusive Empfehlungen für Stellplätze und unverzichtbare Sehenswürdigkeiten.


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CC-Autor Robert Prazak mit Gewinner Christian Müller von Onsai.