60 Jahre Heliskiing mit CMH
Pulverschnee, unverspurte Hänge, weit und breit keine Menschenseele und am Ende der Abfahrt wartet schon der Hubschrauber für den Flug zum nächsten Gipfel. Heliskiing ist der ultimative Traum für Skifahrer und Snowboarder – auch für mich! Möglich gemacht hat diesen Traum Hans Gmoser. Im Winter 1964/65 legte der nach Kanada ausgewanderte Österreicher den Grundstein für das Heliskiing-Business.
Vor 60 Jahren bot der Gründer von Canadian Mountain Holidays (CMH) erstmals eine Heliskiwoche in der gigantischen Bergwelt British Columbias an. „Bis heute ist Kanadas Westen ein Heliski-Hotspot für die exklusivste Art des Skisports und die erste Heliski-Lodge der Welt, die CMH Bugaboos, immer noch ein Traumziel“, erzählt Kenny Prevost. „Mr. Heliski“ nennen sie den Ski-Spezialisten in der Schweiz, weil Prevost so viele Heliskigebiete auf der Welt getestet hat wie kaum ein anderer. Wenn selbst ein so erfahrener Heliski-Spezialist Prevost von der CMH Bugaboos schwärmt, dann muss diese Heliski-Lodge etwas ganz Besonderes sein, dachte ich mir.
Im Jubiläumswinter 2024/2025 hatte ich endlich die Chance, die mehrfach ausgebaute und modernisierte CMH Bugaboos Lodge zu besuchen. Die historische Heliski-Lodge stand schon lange auf meiner Bucket List - auch wegen des kleinen Museums, dass CMH dort zu Ehren seines Gründers eingerichtet hat. Nicht weit von der inzwischen viele Male ausgebauten und verbesserten Lodge hatte Gmoser 1965 die erste Heliski-Woche veranstaltet. Ein verlassenes Sägemühlen-Camp zwischen Banff und Golden diente als Basis.
Nach einigen missglückten ersten Versuchen zuvor hatte Gmoser diesmal Glück: Die Bedingungen waren perfekt, die ersten Heliski-Kunden begeistert. Und das, obwohl ihre Unterkunft nicht mehr als ein Bretterverschlag mit Klohäuschen war und sie am Gipfel ewig warten mussten. Denn der Heli hatte nur zwei Sitze. Es dauerte ewig, bis der langsame Bel 47-Helikopter alle Gäste hinauftransportiert hatte. Mehr als zwei Abfahrten pro Tag waren nicht drin, in der ganzen Woche kamen sie nur auf 15.000 Höhenmeter.
„Heute schaffen Top-Fahrer so viel zuweilen an einem einzigen Heliski-Tag“, sagt Kenny Prevost, dessen Heliski-Spezialreiseveranstalter TRAVELZONE Heliskiing rund um den Globus anbietet. Aber die Pioniere waren überglücklich. Heliskiing war geboren und ermöglichte normalen Skifahrern Erlebnisse in der unberührten Wildnis, die bis dahin nur erfahrenen und konditionsstarken Tourengehern vorbehalten waren. Die Kunde vom Heliskiing verbreitete sich in der Skiszene wie ein Lauffeuer, die Nachfrage war gigantisch. Nach drei Jahren verließ CMH das Sägemühlen-Camp und baute mit der CMH Bugaboos die erste Heliski-Lodge der Welt. Bald schon war auch die 1968 eröffnete Lodge für das boomende Business schon wieder zu klein. Statt die Bugaboos zu vergrößern, baute Gmoser in anderen Regionen weitere Lodges. Heute betreibt CMH elf Lodges im Südosten British Columbias. Erreichbar sind sie nur über kleine Wege, einige sogar nur per Helikopter.
Die Lodges verfügen über Areale von durchschnittlich bis zu 2000 Quadratkilometern. Zum Vergleich: Die gesamte Arlberg-Region misst gerade mal 50 Quadratkilometer. Während dort in der Hochsaison von rund 100 Anlagen täglich tausende Wintersportler auf die Gipfel befördert werden, verlieren sich in Kanadas riesigen Heliski-Arealen gerade mal ein paar Dutzend Skifahrer und Snowboarder.
CMH operiert in den meisten Lodges mit großen Helikoptern, die drei oder vier Gruppen à zehn Gäste transportieren. Jede Gruppe wird von einem top ausgebildeten Skibergführer mit langjähriger Erfahrung begleitet. Für die Gäste sieht es so aus, als würden irgendwelche Traumhänge angeflogen, doch Guides und Piloten überlassen nichts dem Zufall. Alle Landepunkte und Abfahrten sind getestet und kartographiert. „Bei uns gilt immer safety first“, betont Heliski-Guide Mark, der wie CMH-Gründer aus Österreich stammt.
Der Leoganger ist einer der Guides, die stets als erste in einen Hang einfahren, bevor ein Gast nach dem anderen in den oft knietiefen Pulverschnee eintaucht. Die kostenlos zur Verfügung gestellten breiten Spezialski erleichtern das Tiefschneefahren enorm. „Heliskiing ist deshalb nicht nur etwas für Super-Skifahrer. Wer schwarze Pisten bewältigt und ein bisschen Kondition mitbringt, darf sich Heliskiing in den Bugaboos zutrauen“, sagt CMH-Guide James. Als Area Manager der Bugaboos-Lodge, die ihre Gäste nach dem Skifahren mit erstklassiger Küche und einem Whirlpool mit traumhaftem Bergblick auf dem Dach verwöhnt, ist James nicht nur der oberste Guide, sondern auch Hüter der CMH-Geschichte.
„In dieser historischen Lodge zu arbeiten, ist für mich etwas ganz Besonderes“, schwärmt James. Heliski-Experte Kenny Prevost von TRAVELZONE stimmt dem voll und ganz zu: „Vor allem in der Jubiläumssaison, in der sich die Erfindung des Heliskiings zum 60. Mal jährt, ist eine Reise in die Bugaboos oder eine der andere Lodges des Heliskiing-Pioniers CMH wirklich etwas ganz Besonderes“.
CMH Bugaboos Heliskiing-Lodge
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