HOTELTEST

Views Boutique Hotel

Nomen est Omen

Die hölzernen Fische auf dem Boden schnappen dekorativ nach Luft, die im über zwei Etagen baumelnden Mobile scheinen durch den Raum zu fliegen. Kunst im Hotel ist nichts Neues. Wenn aber ein Hoteldirektor den Mut und Spaß daran hat, Lulu, der Freundin seiner Tochter, die keine Designerin ist, das Interior Design seines Hauses zu überlassen, dann kommt Ungeahntes heraus – im Views großartig Originelles. Auch der Chef selber war ziemlich branchenfremd, ein Grundstücksentwickler, verantwortlich für die Tankstelle im Ort. Ein als Brachland und Müllabladeplatz genutztes Gelände neben einem Hotelareal aus den 1980er Jahren erschien ihm geeignet für ein Restaurant oder eine Pension. Letztendlich herausgekommen ist ein entzückendes Boutiquehotel, das neben einem Dutzend Golfresorts mit seiner einzigartigen Meerlage punkten kann. So sind alle Suiten sehr großzügig geschnitten, lichtdurchflutet, mit Geschmack und Stil eingerichtet und meist mit Topaussicht. Von außen ein Gebäude mit zahllosen Spitzdächern und Verwinkelungen wie ein sehr individuelles Architektenhaus, von innen keine durchgängigen Geschosse, sondern Sichtachsen in alle Himmelsrichtungen. Der Name „Views“ ist tatsächlich funktionierende Realität.