Cortina lockt zu Olympia mit medaillenwürdigen Restaurants und Hotels
Wer bei den Olympischen Winterspielen 2026 die Medaillen in den alpinen Skirennen in Cortina d'Ampezzo abräumt, wird sich erst im Februar zeigen. Schon jetzt ist klar, wer die Gold-Medaillen für die beste Kulinarik und das charmanteste Hotel in dem schönsten Wintersport Italiens verdient.
Kulinarik-Gold teilen sich zwei herausragende Restaurants, die sehr unterschiedlich, aber beide auf ihre Art spitze sind: die Ristoranti Tivoli und SanBrite. Im Ristorante Tivoli zaubert Küchenchef Graziano Prest mit Präzision und spielerischer Leichtigkeit eine italienische Küche mit alpinen und asiatischen Einflüssen, die einfach Spaß macht! Wer sein Degustationsmenü bestellt, wird begeistert sein von seiner handwerklichen Perfektion und der über alle Gänge hinweg konstanten Qualität. Der aus der Provinz Belluno stammende Chefkoch überrascht immer wieder mit seinem harmonischen Aromenspiel und feinen Details. Großartig waren schon die Amuse-Bouche - vor allem die Seetangblätter mit Forellencreme-Füllung, der sanft gegarte Thunfisch mit Roter Beete-Creme sowie der Tomatensalat mit mariniertem Pfirsich und Mandeln mit seiner perfekten Balance aus süßen, sauren, bitteren und erdigen Aromen.
Herausragend auch das Lobster Tatar. Höhepunkt aber ist und bleibt bei Prest sein Signature Dish: Kalte Spaghetti mit Lobster und rohen Garnelen, dem Zitrusfrüchte Frische und ein großer Klecks Kaviar Kraft verleihen. Zum Niederknieen! Allein für diese Pasta lohnt sich jede Reise nach Cortina d'Ampezzo. Genauso unbeschwert wie Prests‘ Küche ist die Atmosphäre in dem herrlich entspannten Restaurant im Almhütten Stil.
Ruhiger und gediegener wirkt dagegen SanBrite. Wie das Tivoli ist auch das SanBrite mit einem Michelin Stern ausgezeichnet. Der Aperitivo und die Amuse-Bouche werden auf der wunderschönen Holzterrasse vor der Hütte mit Blick auf die Tofane-Gipfel serviert. Die Gerichte basieren auf Zutaten aus der Region und überwiegend sogar vom eigenen Hof. Die Betreiber des Sterne-Restaurant führen neben dem eigenen Bauernhof viele Jahren schon eine einfache Trattoria. Mit dem SanBrite sind sie in neue kulinarische Sphären vorgestoßen. Die Gerichte sind ambitioniert. Der löbliche und nachvollziehbare Wunsch, nachhaltig zu wirtschaften, bringt auch Teile wie Zunge und Innereien auf den Tisch, die nicht jedermanns Sache sind. Wer sich aber drauf einlässt, wird eine beeindruckende Küche erleben.
Höhepunkte unseres Besuchs waren die eine Woche auf der Haut getrocknete Forelle mit einem wunderbar aromatischen und doch milden Nepal-Pfeffer, eine wuchtige Pilzsuppe mit Thymian und die Variation von der Kohlrabi. Die turmhoch aufgeschlagene Alm-Butter zum köstlichen Sauerteigbrot kommt natürlich vom eigenen Hof, so wie der Käse, der im Keller des Restaurants reift und zur Auswahl präsentiert wird.
Gut essen kann man auch im Restaurant des neuen L’Ancora-Hotels mitten in der Fußgängerzone von Cortina. Diesel-Jeans-Besitzer Renzo Rosso hat das historische Haus in einem charmantes Fünfsterne-Boutique Hotel umgebaut. Vom Restaurant und der großen Terrasse schaut man direkt auf die Fußgängerzone und den venezianischen Kirchturm von Cortina d'Ampezzo. Die Zimmer und Suiten sind modern gestaltet, ohne das historische Flair des Hauses zu verleugnen. Wunderschön ist auch die Bibliothek-Stube neben der Bar, in der man stundenlang in opulenten Bildbänden schmökern kann. Einzig für Reisende, die großen Wert auf Pool und Spa legen, ist das Haus nicht geeignet, da für ein großzügiges Wellnesscenter mitten im historischen Zentrum von Cortina nicht genug Platz war.
Mehr zu Cortina d’Ampezzo, das neben Mailand Co-Gastgeber der Olympischen Winterspiele 2026 ist, in der Winterausgabe 2025 des Connoisseur Circles.
















































