Gemeinsam mit Aruba und Bonaire darf sich auch das quirlige Curaçao zu den drei ABC-Inseln zählen. Neben der Weltkulturerbe-Stadt Willemstad bietet es 35 idyllische Buchten, 65 spektakuläre Tauchspots, traumhafte Segelreviere und einen der schönsten Golfplätze der Antillen.
"Dushi" – in der Einheimischensprache Papiamentu bedeutet das „alles, was schön ist“, so wie die Streetart-Malereien in der Weltkulturerbe-Stadt Willemstad mit ihren bonbonfarbenen Kolonial-häusern. Es bedeutet aber auch „alles, was gut schmeckt“, so wie der inseleigene Orangenlikör. Und außerdem bedeutet es auch noch „alles, was phantastisch wirkt“, so wie die Puderzuckerstrände und -buchten am türkisblauen Meer. Entdeckt wurde dieses Paradies im Jahr 1499 vom Spanier Alonso de Ojeda. 200 Jahre später kamen die Holländer und eroberten die Insel für die niederländische Krone.
Alsbald wurde Curaçao dann wegen seines großen Naturhafens zum karibischen Zentrum des Sklavenhandels, genau genommen bis zum Jahr 1862. Mit den ersten freien Wahlen im Jahre 1937 kam die Demokratie auf die karibische Insel, wobei sich ihr Kolorit mit 50 Nationalitäten auch heute noch in der vielschichtigen Kultur und Sprachenvielfalt äußert.
Bunt und pittoresk präsentiert sich die Hauptstadt Willemstad. Allen voran die Gassen in den Stadtteilen Punda, Otrobanda, Pietermaai und Scharloo, die gesäumt sind von bunten Kolonialhäusern, die seit 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen. Bei einem Stadtbummel kann man tagsüber den „Schwimmenden Markt“ beobachten, einen geselligen Abend im hippen Pietermaai-Bezirk mit seinen bonbonfarbigen Fassaden verbringen oder bei einem Streifzug durch Scharloo die kreative Streetart-Malerei bewundern. Ein Muss ist auch die Königin-Emma-Brücke, die die beiden Stadtteile Otrobanda und Punda trennt. Bei den Einheimischen wird sie liebevoll „Swinging Old Lady“ genannt, denn als Pontonbrücke auf insgesamt 16 Booten, die sich für Schiffe in der Hafeneinfahrt öffnen, ist sie weltweit einzigartig. Von ihr aus bietet sich auch die beste Aussicht auf die berühmte Handelskade und auf Fort Amsterdam. Treffpunkt sowohl für Einheimische als auch für Touristen ist die „Netto Bar“, in der man unbedingt den selbst produzierten Ròm Bèrdè probieren sollte – entweder pur, mit Kokosnusswasser gemischt oder als Cocktail. Sonnenanbeter finden die besten Strände zum Relaxen am Kontiki Beach, Sea Aquarium Beach und Mambo Beach im Osten von Curaçaos Hauptstadt. An der Playa Porto Marie gibt es die besten Tauchreviere mit einer tollen Unterwasserlandschaft. Und auch den vielen rosa Flamingos, die sich in den Salinen auf die Suche nach Futter machen, sollte man unbedingt einen Besuch abstatten.
Der Blue Curaçao
Für die Erfindung des Blue-Curaçao-Likörs waren die Besatzungsmächte verantwortlich, die die köstliche Valencia-Orange mitbrachten. Noch heute wird in der Curaçao Liqueur Distillery im Osten von Willemstad nach dem Originalrezept aus dem Jahr 1896 gebraut. Deshalb lohnt sich der Besuch im Landhuis Chobolobo nicht nur wegen der interessanten Führung durch die Produktionsanlagen, sondern auch wegen der anschließenden Verkostung. Unsereins kennt ihn halt als Cosmopolitan, Blue Haze oder als typisch blau gefärbten Cocktail namens Swimming Pool. Hier auf der Insel findet man ihn übrigens nicht nur in den Bars, sondern auch in den fast 60 „Landhuizen“ aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die heute als Restaurants fungieren. Ob man den Likör unbedingt als Mitbringsel für zuhause kaufen sollte, bleibt jedem selbst überlassen. Dann schon eher etwas Künstlerisches in Form der „Chi Chi“-Figuren der deutschen Künstlerin Serena Israel, die auf Curaçao ansässig ist. Bunt bemalt, erinnern sie an die Nana-Plastiken von Niki de Saint Phalle.
Curaçao für Sport-Fans
Das mit 2.500 Hektar größte Naturreservat Christoffel Park mit seinem 375 Meter hohen Berg ist vor allem für Natur- und Wanderliebhaber ein Insel-Highlight. Nach einem etwa 60-minütigen Aufstieg durch Kakteen, Orchideen und Bromeliengewächse trifft man auf Eidechsen, Leguane und den Nationalvogel Tupial und genießt, oben angekommen, einen wunderschönen Ausblick über den gesamten nördlichen Teil der Insel. Zu den ältesten unter Curaçaos Kulturschätzen zählen die Hato-Höhlen – ein 5.000 m2 umfassendes Höhlensystem im Norden. Neben den bizarren Kalkstein-formationen trifft man auf uralte Felszeichnungen von Indigenen und Sklaven, die hier Unterschlupf fanden.
Golf vom Feinsten auf dem Old Quarry Golf Course
Die 18 Löcher von Golf-Designer Pete Dye im Südosten der Insel lassen jedes Golferherz höher schlagen, denn sie verteilen sich auf drei Bereiche: direkt am Meer, an der Spanish Water Bucht und am 198 Meter hohen Tafelberg, der einen fulminanten Abschlag auf das 13. Grün garantiert. Aber das ist sicher nicht der einzige Grund, warum der Meisterschaftsplatz zu den besten der Karibik zählt. Das Geläuf bietet neben Deserts, Buschwerk und Bunkern, felsigem Terrain und gigantischen Downhill Shots auch wunderschöne Ausblicke auf das Meer, die Marina und das neue Sandals Resort, das gerade eröffnet wurde.