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MALTA
 Stolze Schönheit im Mittelmeer

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Stolze Schönheit im Mittelmeer
Zusammen mit ihren kleinen Schwesterinseln Gozo und Comino bietet Malta eine große Vielfalt an Urlaubsideen für jeden Geschmack. An mehr als 300 Sonnentagen im Jahr lassen sich die warme mediterrane Lebensart und herzliche Gastfreundschaft der Malteser genießen.

Die Malteser finden es gut: „Für jeden Tag des Jahres haben wir eine Kirche.“ Mehr als 365 Stück für rund 410.000 Einwohner, das ist in der Tat eine stolze Zahl. 98 Prozent der Einwohner sind streng römisch-katholisch, und im Laufe der Jahrhunderte haben sich eindrucksvolle, reich geschmückte Zeugen der Gottesverehrung angesammelt. Wer auf diesem knapp 300 Quadratkilometer großen Felsbrocken im Mittelmeer, der südlicher als Tunis liegt, aber zu Europa und zur EU gehört, nur einen Badeurlaub plant, versäumt die besten Seiten der Insel. Selbstverständlich gibt es hier auch schöne Strände in idyllischen Buchten, wie Mellieha Bay und Golden Bay, aber Malta hat durch seine exponierte Lage eine wechselvolle Geschichte hinter sich, die sich in stolzen Palazzi, spektakulären Tempeln und wuchtigen Kirchen widerspiegelt.

Malta entdecken kann man am authentischsten mit dem öffentlichen Autobus, am einfachsten mit dem Leihwagen. Achtung, hier herrscht Linksverkehr und die Malteser sind sportliche Autofahrer! Noch vor wenigen Jahren waren die historischen Autobusse eine Touristenattraktion. Seit dem Jahr 2011 schickt die maltesische Regierung moderne, klimatisierte Busse auf die Straße und die alten Vehikel auf Nostalgiefahrt. Ob mit Bus oder Auto – auf Malta und den beiden bewohnten Schwesterninseln Gozo und Comino findet man sich rasch zurecht. Die Malteser sind sehr gastfreundlich und eine Verständigung ist einfach, denn dankenswerterweise sprechen sie neben dem für mitteleuropäische Ohren völlig fremden Malti, ein ursprünglich arabischer Dialekt, auch blütenreines British English. 200 Jahre englische Regentschaft haben eben ihre Spuren hinterlassen. Malta ist übrigens beliebte Anlaufstelle, um in einer der zahlreichen Sprachschulen sein Englisch zu polieren.

Honig im Stein
Was auf der Reise über die Insel sofort ins Auge sticht, ist eine Farbe: Blassgelb. Der Kalkstein dominiert alles: Jedes Gebäude, ob mächtige Kirche, die Palazzi in Valletta, die arabisch anmutenden Wohntürme von Mdina oder ein einfaches Bauernhaus – jeder Baustein einer Mauer ist blassgelb und kommt aus einem der Insel-Steinbrüche. Die honigfarbenen Kalksteinfelsen im Süden und Südwesten bilden einen herrlichen Kontrast zum sattblauen Meer. Das Dingli-Cliff fällt in einer Höhe von 250 Metern ins Meer, in dieser archaischen Landschaft darf man sich eine Wanderung nicht entgehen lassen. Eines der Gesichter Maltas: Im Süden ist der Tourismus, für den Großteil der Einwohner wichtigste Einnahmequelle, weniger spürbar. Die Landschaft auf Malta ist generell karg, doch die Einwohner haben es trefflich verstanden, die Natur für ihren Lebensraum, die Landwirtschaft und den Weinbau zu kultivieren.

Auf historischen Spuren
Wer über den Dingli-Cliffs unterwegs ist – hier kann übrigens der Wind schon mal richtig toben –, trifft auf die eleganten Buskett Gardens, eine Parkanlage aus dem 17. Jahrhundert und auf die spektakulärsten Tempelanlagen der Insel. Das Hypogäum von Hal Saflieni, ein unterirdischer Tempel, ist die bekannteste ihrer Art auf Malta, eine auf drei Ebenen angelegte Anlage mit Korridoren, Kammern, Nischen und Hallen. Vor 5.000 Jahren haute man dieses Wunderwerk für Gottesverehrung und Begräbnisstätte aus dem Stein. Die oberirdischen Tempel von Tarxien wiederum bilden die größte bronzezeitliche Anlage.
Weiter geht es auf historischen Spuren zur Marsaxlokk Bay. Hier begann 1565 die große Belagerung durch die Osmanen, hier landete 1798 Napoleon und 1989 verkündeten hier Bush und Gorbatschow das Ende des Kalten Krieges. Marsaxlokk (Marsa für Hafen und das maltesische Wort Xlokk für Südwind) ist das größte Fischerdorf Maltas und beliebtes Postkartenmotiv. Die Attraktion heißt Luzzu, ein traditionelles maltesisches Fischerboot mit leuchtend rotem, blauem, grünem und gelbem Farbanstrich. Hier muss Zeit für eine Pause und einen Fisch sein, zum Beispiel eine Fischsuppe oder Lampuka (Goldmakrele). Viele der lokalen Fischarten werden gegrillt und mit einer Sauce aus Kapern, Zwiebeln und Tomaten serviert. Dazu ein Glas einheimischen Wein versuchen.
Ein weiteres Highlight des Südens ist die Blaue Grotte. Bei guten Wetterbedingungen startet man von dem Fischerdörfchen Wied iz-Zurrieq mit dem Boot und wird durch sechs Höhlen, darunter die Blaue Grotte, geführt. Die Wände schimmern in Grün, Purpur und Orange und draußen kracht die Gischt des kobaltblauen Meeres auf den Stein.

La Regina
Valletta, Maltas zentral gelegene Hauptstadt, regiert die Inseln. Diese vom Großmeister des Souveränen Ritterorden von Malta, auch Malteserorden genannt, Jean Parisot de Valette, erbaute Stadt ist ein kulturhistorisches Juwel, auf dem Reißbrett gezogen und aus goldenem Sandstein erbaut. Palazzo reiht sich an Palazzo, verziert mit bunten Balkonen, von denen aus früher die Damen der Gesellschaft das Treiben auf der Straße beobachteten. Valletta bietet einen unglaublichen Blick auf die Naturhäfen von Marsamxett und Grand Harbour mit dem Fort St. Elmo, die den Malteserrittern und ihrer Flotte einen sicheren Platz für ihren Ordenssitz boten. Neben der prachtvollen St. John´s Co-Cathedral ist der Palast des Großmeisters des Malteserordens eine der Hauptattraktionen. Stolz sind die Malteser auf die 200-jährige glanzvolle Epoche, als die Insel Sitz des Malteserordens war. Seit dem Eintritt Maltas in die EU 2004 haben in der Hauptstadt zahlreiche neue Geschäfte und Restaurants eröffnet, ein internationales Flair ist eingezogen, der besondere mediterrane Charme gepaart mit arabischen Einflüssen ist aber nicht verloren gegangen. Valletta wird übrigens 2018 europäische Kulturhauptstadt sein.

Die Malteser feiern gerne, jede Pfarrgemeinde hat einen Feiertag für ihren Heiligen inklusive Fest­umzug und Feuerwerk. Also sollten auch die Gäste feiern. Bestens kann man das in Sliema und St. Julian’s. In Paceville drehen die DJs an den Turntables. In diesem Teil der Insel sind auch die meisten Restaurants angesiedelt. Traditionelle maltesische Speisen sind deftig, wie Lampuki Pie (Fischpastete), Bragioli (Rinderrouladen), Kapunata (die maltesische Version von Ratatouille) oder die Witwensuppe, die ein Stück Gbejniet (Schafs- oder Ziegenkäse) enthält. Hauptsächlich lieben die Malteser aber Kaninchen, Fenek. Die Vielzahl an Varianten mit dem das zarte Fleisch zubereitet wird, ist beeindruckend.

Wer den arabischen Einfluss nicht nur in der Sprache der Malteser spüren möchte, reist nach Mdina, die auch als „stille Stadt“ bezeichnet wird. Zwischen 870 und 1090 hatten die Araber die Herrschaft über Malta und Mdina ihre Blütezeit. Hinter dicken Wehrmauern reihen sich Palazzo an Palazzo, beeindruckt die St. Paul’s Cathedral. Unter den Dörfern herrscht übrigens seit Jahrhunderten ein Kampf um die größte Kirchenkuppel. Weit vorne liegt dabei die der Kirche von Mosta, die drittgrößte ihrer Art in Europa – nach dem Petersdom und dem Pantheon. Die große Bedeutung der katholischen Kirche für die Gesellschaft – die Legende besagt, dass Apostel Paulus hier Schiffbruch erlitten hatte – gipfelt in der doch sehr erstaunlichen Tatsache, dass erst 2011 die Mehrheit der Bevölkerung in einem Referendum der Scheidung zustimmte. Nun darf man auch auf Malta offiziell getrennte Wege gehen.

Und dann gehören zu Malta auch noch die Inseln Gozo und Comino. Gozo ist gerade 15 Kilometer lang und beliebtes Tagesausflugsziel. Das Beeindruckende hier sind, neben der Altstadt von Victoria und einigen schönen Stränden, die beiden Opernhäuser „Aurora“ mit 1.600 und „Astra“ mit 1.200 Sitzplätzen. Malta hat übrigens auch einen international viel gefragten Opernsänger zu bieten: Tenor Joseph Calleja.

Foto: (c) Wilfried Giesers / pixelio.de

? Anreise: Der internationale Flughafen von Malta liegt zwischen den Orten Luqa und Gudja, etwa 10 km von Valletta (http://www.maltairport.com) und wird von zahlreichen Fluggesellschaften angeflogen.

? Beste Reisezeit:
Malta ist eine Ganzjahres-Destination. Zwischen Mai und Oktober ist Hauptsaison. Im Sommer wird es ziemlich heiß, im Frühjahr kann es windig sein.

? Spektakulärste Veranstaltung
Ende April findet das Internationale maltesische Feuerwerk-Festival statt. (http://www.maltafireworksfestival.com)
www.visitmalta.com

Bevölkerung

417.608

Sprache

Maltesisch, Englisch

Hauptstadt

Valletta

Klima

JanFebMarAprMayJunJulAugSepOctNovDec
Max. Temperaturen151517192428313128252017
Min. Temperaturen9910121519212220181411
Sonnenstunden4478101112129554
Luftfeuchtigkeit716974787676747473727069
Regentage18151312741310151721
Wassertemperatur161515161821222121232119

Zeitverschiebung

UTC+1

Währung

Euro

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