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SIZILIEN
 Sizilien Reise – Jenseits vom Stiefel

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Sizilien Reise – Jenseits vom Stiefel
Sie waren alle dort. Ob Griechen, Araber, Römer, Phönizier, Venezianer oder Normannen – für sie alle war Sizilien einst aufgrund seiner zentralen Lage im Mittelmeer ein lebensnotwendiger Knotenpunkt. Die Spuren, die diese Völker über viele Jahrhunderte hinweg hinterließen, machen die größte Mittelmeerinsel heute zu einem herausragenden Pilgerziel für Fans der Kulturgeschichte. Nur wenige Orte auf dieser Erde locken mit einer ähnlich hohen atmosphärischen Verdichtung von Mythologie und Weltgeschichte. Hier bauten die Normannen arabisch anmutende Kathedralen, hier rief Archimedes "Heureka!", und hier sangen die Sirenen vergeblich für Odysseus.

Palermo – nichts für Anfänger
Natürlich muss man nicht erst das – im wahrsten Sinne des Wortes – geschichtliche Schulwissen auffrischen, um auf Sizilien seinen Spaß zu haben. Das angenehme Klima, die abwechslungsreiche Landschaft, die vielfältige Vegetation, das herrlich leichte Essen und die vielfältigen Weine machen die Insel im Sommer auch für den reinsten Müßiggänger zu einer idealen Urlaubsdestination.

Die meisten Besucher beginnen ihre Reise in Palermo, und wenn man nicht das Pech hat, auf dem Flughafen der sizilianischen Hauptstadt ausgerechnet dem unfreundlichen Herrn hinter dem Lost-and-Found-Schalter der Alitalia begegnen zu müssen, dann steht einem gelungenen Urlaub eigentlich nichts mehr im Weg. Schließlich können Touristen in Palermo aus dem Vollen schöpfen. Es ist eine Stadt, in der selbst Agnostiker zu Kirchengängern werden. Sowohl die Vielzahl der Gotteshäuser als auch deren kunsthistorische Qualität raubt einem oftmals den Atem.

Palermo ist aber auch eine Stadt für Abenteurer, was gar nicht so sehr an dem weltbekannten Verbrechersyndikat liegt. Vielmehr ist es häufig ungewiss, ob die Museen auch tatsächlich dann geöffnet haben, wenn man sie besuchen möchte. Die Öffnungszeiten variieren stark und häufig verändern sie sich von einem Tag auf den anderen. Wer würde vermuten, dass die überaus sehenswerte sizilianische Regionalgalerie an den meisten Tagen bereits am frühen Nachmittag ihre Pforten schließt und diese selbst nach der Siesta nicht mehr öffnet? Manchmal steht man selbst während der regulären Öffnungszeiten vor verschlossenen Türen.

Für Spannung ist also gesorgt, zumal man sich bei den Entdeckungstouren durch die engen Straßenschluchten leicht verlaufen kann. Häufig fehlen Straßenbeschriftungen, und ein gemütliches Flanieren verhindert die Tatsache, dass in Ermangelung von Gehsteigen permanent Autos und ähnliches Gefährt hupend auf ihr Mitbenützungsrecht pochen. Das kann mitunter stressig werden. Wie fast überall in Süditalien sind übrigens Italienisch-Basiskenntnisse von großem Vorteil.

So interessant Palermo auch ist: Das begehrteste Ziel Siziliens liegt am "anderen Ende" der Insel und heißt Taormina. Bereits ab dem 18. Jahrhundert war dieser kleine Ort oberhalb der schroff ins Meer abfallenden Felsen ein Bestandteil der "Grand Tour". Ausschlaggebend dafür war in erster Linie das antike Theater, dessen unvergleichlicher Blick auf das Ionische Meer und den Ätna bis heute die Massen anzieht.

Der Weg ist das Ziel – Kurs auf Catania
Für die Fahrt von Palermo nach Taormina mietet man sich vorzugsweise ein Auto, denn die rund fünfstündige Zugfahrt (wenn nicht wieder einmal der Triebwagen eingeht) kostet üblicherweise Nerven. Eigenhändiges Lenken stellt den Mitteleuropäer anfangs vor gewisse Herausforderungen. Auf Sizilien gelten sowohl Ampeln als auch Stoppschilder lediglich als Empfehlungen, und das Reißverschluss-System ist freilich gänzlich unbekannt. Dennoch: Die Autobahn (A19), die quer durch die Insel führt und Palermo mit Catania (von wo aus es nicht weit nach Taormina ist) verbindet, führt an zahlreichen landschaftlichen wie auch kulturellen Sehenswürdigkeiten vorbei und zählt aufgrund (noch) nicht vorhandener Lärmschutzwände zu den schönsten Strecken Europas.

Bei der Stadt Enna sollte man abfahren und einen Stopp im nahe gelegenen Piazza Armerina einplanen. Unweit dieser pittoresken Hügelsiedlung liegt schließlich der vielleicht größte Schatz der Insel: die spätrömische Villa del Casale, die als das besterhaltene Gebäude des klassischen Altertums gilt. Die lebhaften Bodenmosaike in den rund 30 Räumen sind noch nahezu vollständig erhalten. Aber Achtung: Aufgrund von Renovierungsarbeiten variieren die Öffnungszeiten. Mitunter ist sie nur an Wochenenden zu besichtigen.

Spätestens in Taormina, wo sich einige der besten Restaurants der Insel befinden, sollte man gezielt in die sizilianische Küche eintauchen. Die traditionelle Zubereitung von frischem Fisch, Lamm oder den unzerstörbaren „Arancini" (panierte Reisbälle) vermag bleibende Gaumenfreuden zu bescheren. Und: Probieren Sie in jedem Fall den einen oder anderen Etna Rosso aus dem nahe gelegenen Weingebiet auf der Nordseite des Ätna!

Ob Gaumenfreuden oder Augenweiden: Sizilien ist voll davon: In Syrakus (Siracusa) lohnt ein Besuch der Insel Ortygia, auf der sich die meterdick bewehrte Altstadt erstreckt. Ein weiterer Fixpunkt ist ein Rundgang durch den archäologischen Parco della Neapolis.

An dieser Stelle muss auch Agrigento erwähnt werden. Das „Tal der Tempel" nahe dieser Stadt an der Südküste der Insel enthält erstaunlich gut erhaltene Sakralbauten aus der Antike und würde die Reise nach Sizilien allein schon rechtfertigen. Natürlich stammen nicht alle baulichen Schätze Siziliens aus dem Altertum: „Sizilianisches Barock" ist unter Kunsthistorikern ein geflügelter Begriff. Die Hügelgemeinde Noto unweit von Syrakus gilt als der Ort mit dem best-erhaltenen spätbarocken Ensemble auf der Insel.

Unabhängig davon, wie viele Orte man auf Sizilien besucht: Am Wein führt kein Weg vorbei. Der Ätna-Nordhang gilt als die aufstrebendste Weinregion auf Sizilien. Probieren Sie daher in jedem Fall den einen oder anderen Etna Rosso. Herausragende Erzeuger sind die Tenuta delle Terre Nere, das Weingut Passopisciaro und der Naturwinzer Frank Cornelissen.

Denn auch der Wein ist ein Teil der Seele Siziliens – und wenn man Goethe Glauben schenken will, dann macht "Italien ohne Sizilien … gar kein Bild in der Seele".

Stephan Burianek

"Hier ist der Schlüssel zu allem", heißt es über Sizilien in Goethes "Italienischer Reise". Bis heute staunt der Reisende angesichts der reichen Geschichte, Kultur und Gaumenfreuden dieser Insel. Und nicht selten zieht er den Schluss, dass hier das ursprüngliche Italien zu Hause ist.

Highlights

Connoisseur-Spezialtipp:
Abstecher nach Bagheria

Dieser beschauliche Vorort einige Kilometer östlich von Palermo lohnt aufgrund seiner Ansammlung barocker Villen, von denen manche besichtigt werden können. Am interessantesten ist wahrscheinlich die Villa Palagonia, die vor allem für die grotesken Tuffstein-Skulpturen auf ihrer Begrenzungsmauer bekannt ist. Goethe beschrieb sie ausführlich in seiner "Italienischen Reise". Danach sollte man einen Besuch in der Villa Cattolica einplanen, in der sich das städtische Museo Guttuso befindet. Neben Gemälden, Fotografien und Skulpturen lokaler wie internationaler Künstler aus den letzten Jahrhunderten sind aus Bagheria stammende "Carettos" zu sehen. Diese bunt bemalten Pferdewägen waren noch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf den holprigen Straßen Siziliens unterwegs.

Villa Palagonia:
www.villapalagonia.it

Villa Cattolica / Museo Guttuso:
www.museoguttuso.it

DIPLOMATISCHE VERTRETUNGEN

Italienische Botschaft in Deutschland
Hiroshimastraße 1, 10785 Berlin
Tel.: +49 30 254400
Fax: +49 30 25440116
E-Mail: segreteria.berlino@esteri.it
www.ambberlino.esteri.it

Italienische Botschaft in Österreich
Rennweg 27, 1030 Wien
Tel.: +43 1 712 51 21
Fax.: +43 1 713 97 19
E-Mail: ambasciata.vienna@esteri.it
www.ambvienna.esteri.it

Lage

Italien

Fläche

25.711 km²

Bevölkerung

5,082 Millionen

Sprache

Italienisch

Hauptstadt

Palermo

Religion

vorwiegend katholisch

Wetter

Mediterranes Klima mit heißen, trockenen Sommern und milden, feuchten Wintern. Am regenreichsten sind die Monate Oktober bis Februar, von Mai bis September gibt es kaum Niederschläge. Im Süden der Insel lässt der Scirrocco mitunter die Temperaturen bis über 40°C ansteigen.

Beste Reisezeit

Frühjahr

Zeitverschiebung

keine - MEZ

Währung

Euro

Visa

Einreise- und Aufenthaltsbedingungen:
Bürger aller EU-Mitgliedsstaaten benötigen für die Einreise und den Aufenthalt kein Visum. Der Reisepass darf bei der Einreise bis maximal 5 Jahre abgelaufen sein. Die Einreise kann auch mit einem Personalausweis erfolgen.

Impfungen

Für die Einreise nach Italien sind keine Impfungen vorgeschrieben. In einigen Regionen Süditaliens besteht ein mittleres Infektionsrisiko für Hepatitis A und Hepatitis B. Nähere Informationen bei ihrem Arzt oder Apotheker. Angaben ohne Gewähr.

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Küche Siziliens – Eine unverwechselbare Exotik

Die Küche Siziliens ist eine der variantenreichsten und extravagantesten Küchen Italiens. Der Zauber von Düften, Geschmäckern und Farben zeigt deutlich den Einfluß verschiedener Eroberer und Herrscher, die ihre Kultur, Zivilisation, Lebens- und Essgewohnheiten sowie ihre vielfältigen Varianten der kulinarischen Zubereitung hinterlassen haben.

Die einfache Lebensmittelzubereitung basiert auf der mediterranen Tradition der Griechen die eng verbunden mit dem östlichen Teil der Insel geblieben ist. Hinzu kommen die vielfältigen Raffinessen der französischen Köche „i Monsí“, die den palermitanischen Adel des 17. Jahrhundert entzückten und nicht zuletzt die farben- und aromafreudigen Süßigkeiten der Araber und die Tradition sowie auch die Verkostung rund um diverse Innereien nach jüdischer Art angemacht. Dies alles zusammen verleiht der sizilianischen Küche eine unvergleichlich vielfältige, ausgefallene und verrückte Exotik und einen variantenreichen Zauber der Genüsse.

 

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Ausflüge Sizilien – Sehenswerte Orte und Plätze

Die Stadt Catania hat besonders schöne Gebäude und Straßen zu bieten. Die Via Etnea ist eine kilometerlange Einkaufsstraße, mit Geschäften, Cafés und Gelaterias. Dies ist der Treffpunkt in Catania. Sehenswert ist auch die Piazza Università. Das ist ein Platz an der Via Etnea und stammt aus dem Barock. Schön zu sehen ist auch die Piazza Stesicoro, dies sind die Reste eines Amphitheaters.

Entgehen lassen sollte man sich auch nicht, den Castello Ursino. Das ist ein Kastell, mit einem Museum in der Mitte, indem der Eintritt frei ist. Einen Ausflug ist auch der Stadtpark in Catania wert. Weiter geht es in Taormina. Wenn man die lange Flaniermeile entlang läuft, erreicht man auf der Hälfte den Piazza IX Aprile. Dies ist einer der größten Plätze, dort befindet sich auch die alte Kirche Sant' Agostino, in der sich die Stadtbibliothek befindet. In der Mitte des Platzes befindet sich eine Aussichtsplattform, von der man einen tollen Blick auf den Ätna hat. Am Piazza IX Aprile, ist den ganzen Tag eine Menge los und es herrscht immer ein buntes Treiben. Wer etwas sehr Interessantes sehen möchte, sollte sich die Cave di Cusa angucken. Dies ein alter Steinbruch der Griechen. Daraus sind Säulen für einen Tempel entstanden.

Sizilien Einkaufen – Die exklusivsten Shoppingmeilen auf Sizilien

In den Großstädten von Sizilien erwartet jeden Urlauber ein großes Angebot was das Shoppen betrifft.

Großstädte wie Palermo, Catania oder Syrakus, bieten eine bunte Mischung internationaler Kleidungsgeschäfte. Händler bieten auf den traditionsreichen Straßenmärkten, selbsthergestellte Waren an. Ob in kleinen Läden oder in den kleinen Buden ist die Auswahl sehr groß.

Anzutreffen sind Schneider, Hutmacher, Kerzenhändler und Seiler, die ihre Waren direkt von den Werkstätten aus anbieten und verkaufen. In Sachen Mode gibt es die verschiedensten internationalsten Händler, für hochwertige italienische Moden, wie z.B. Stefanel. Von Accessoires, Taschen, Schuhe, Herren und Damenbekleidung ist die Auswahl enorm und überall in den Boutiquen, auf der Insel zu finden. Als Geheimtipp für die Modebewussten gilt die Boutique Barbara Sangiorgio, sie liegt am Fuße des Ätnas.

 

 
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