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CAPRI
 Urlaub auf Capri - Die Sonneninsel Italiens

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Dolce Capri
Römerkaiser Tiberius war verliebt. So schwer verliebt in die neapolitanische Insel Capri, dass er dem kleinen Paradies mit seiner dramatischen Schönheit geradezu verfiel. Vor mehr als 2.000 Jahren ließ er sich deshalb die Märchenvilla Jovis bauen und regierte von dort aus bis zu seinem Tod das römische Weltreich. Später kamen Hunderte von bizarren Künstlern, reichen Exzentrikern und neurotischen Dandys, die schnell zur Insel-Society wurden. Ja, eine ganze Prominentenliste von Literaten zog es ins süße Sonnenexil: Alberto Moravia, Jean-Paul Sartre, Rainer Maria Rilke oder Graham Greene etwa, die zurückgezogen in ihren Sommervillen Weltliteratur schrieben zu einer Zeit, als die einzigen Verkehrsmittel auf der Insel noch Pferdedroschken waren.

Heute kommen Hollywoodgrößen wie Dustin Hoffman oder Julia Roberts, um das einmalige Dolce-Vita-Ambiente zu erleben. Und man versteht sie alle. Denn das alterslose Capri liegt da wie hingeträumt, die Landschaft mal lieblich, mal schroff. Malerisch die Häuser und Gassen. Jeden Moment, denkt man, könnte Gina Lollobrigida um die Ecke biegen. Von diesem 60er-Jahre-Flair zehrt Capri bis heute, und das macht es wohl so teuer. Jahr für Jahr strömen besonders in den Sommermonaten zigtausende Touristen hierher, um sich von der Naturschönheit und dem einmaligen Blick, den man von nahezu jedem Ort der Insel auf das Meer hat, verzaubern zu lassen. Doch der wahre Capri-Fan meidet die Hochsaison, denn da drängen täglich bis zu 15.000 Ausflügler, teils von den Kreuzfahrtschiffen oder per Schnellbooten, die stündlich zwischen Neapel oder Sorrent und Capri pendeln, auf die Insel. Doch sie bleiben nur ein paar Stunden und lassen kaum Geld dort.

Was früher ein freier Bauernmarkt war, ist heute zum zentralen Wohnzimmer unter freien Himmel geworden, aber erst wenn das letzte Tragflügelboot in Richtung Festland verschwunden ist. So lange verbirgt sich die Capri-Gesellschaft, meist in Pärchenformation, hinter Mauern, Hecken und Hainen der Luxusanwesen. Capri ist nämlich keine Insel für Urlaub mit der ganzen Familie. Die Strände sind klein, und Platz zum Toben gibt es nicht, was auch völlig fehl am Platz wäre. Und statt Puderzuckerstränden finden sich idyllische Buchten. Die Marina Piccola ist der Badeplatz der Insel. Mittags liegt man im traditionsreichen La Canzone del Mare auf Leinenstühlen oder dicht gedrängt im angesagten Strandbad Fontelina auf Schaumstoffmatratzen in den Felsen, um das oft knapp bemessene Badetrikot in die Sonne zu halten und den Blick auf die drei mächtigen Felsnadeln von Faraglioni, die Wahrzeichen von Capri, zu richten. Das Wasser ist hier so durchsichtig, dass man weit unterhalb des Meeresspiegels das steinerne Fundament der Insel erkennen kann. Nachmittags geht's vielleicht schnell noch zum Pool mit Fernblick, oder man macht einen kleinen Ausflug zum Arco Naturale, einem mächtigen, durch Erosion geformten Natursteinbogen, der aufgrund der zahlreichen Stufen eine Topkondition voraussetzt.

Etwas abseits vom touristischen Epizentrum liegt noch ein anderes kleines Paradies, Anacapri.
Die zweite, höher gelegene Ortschaft der Insel besuchen schon viel weniger Touristen – vielleicht weil ihr das Mondäne fehlt. Man könnte auch sagen: Das anacapresische Territorium ist weniger hysterisch. Hier sollte man unbedingt in die Via Orlando, die mit Keramikläden, traditionellen Sandalenmachern und Gemüsegeschäften noch mehr wie anno dazumal wirkt.
In Anacapri befindet sich auch die bekannte Villa San Michele, die von Axel Munthe, dem schwedischen Arzt und Schriftsteller, der mehr als 50 Jahre auf der Insel gelebt hat, auf römischen Resten erbaut und eingerichtet wurde.

Ein selten schöner Garten umgibt die Villa, und ein Besuch ist ebenso empfehlenswert wie eine Fahrt mit dem Sessellift zur höchsten Inselerhebung auf 589 Metern, dem Monte Solaro. Oben wird man mit einem atemberaubenden Panoramablick belohnt – Vista divina, der göttliche Blick, wie die Capresen ihn nennen. Und wohl das Einzige, was auf der Insula capreae (röm. Ziegeninsel), wie die Römer sie nannten, gratis ist. Wer den Berg zu Fuß erschließt, wird mit einem besonderen Naturerlebnis belohnt. Denn durch die Olivenhaine und Weingärten von Anacapri führt die einsame Wanderung in eine ungezähmte Vegetation mit uralten Pinien, Judasbäumen und Agaven.
Die gesamte Pracht der Insel wird desgleichen bei einer Bootstour offenbart. 17 Kilometer rund ist der Hotspot im Tyrrhenischen Meer, und man darf dabei unzählige kleine Grotten und vorspringende Felswände bewundern. Es geht natürlich auch vorbei an der Grotta Azzurra mit ihrer einzigartigen Nuance von intensivem Blau, das durch die Filterung und Reflexion des Wassers entsteht. Auch fasziniert der Blick vom Meer auf die imposanten alten Luxusvillen mit ihren maurischen oder barocken Verzierungen, die sich vom Land aus meist hinter Mandelbäumen, Bougainvilleen und Glyzinien verstecken. Am blumigsten beschrieben hat Capri vielleicht der russische Dichter Iwan Turgenjew: „Neapel ist schön, Pompeji interessant, aber Capri ist ein Wunder. Und nicht weil es die wundervolle Blaue Grotte besitzt, sondern weil diese Insel verzaubert ist, ein Tempel der Göttin Natur, die Inkarnation der Schönheit!“

Text: Sylvia M. Sedlnitzky

Kleine Insel mit hoher Strahlkraft: Nirgendwo ist das Meer blauer, sind die Yachten schicker und die Ausblicke atemberaubender. Capri hat mehr als 2.000 Jahre Badetourismus hinter sich und lockt doch Sommer für Sommer den internationalen Jetset an. Capri ist auch Traumziel tausender Tagestouristen.
Trotzdem konnte der Ansturm der Inselschönheit nicht wirklich etwas anhaben. Der Mythos dieser Stilikone ist kratzfest! Zimmer mit Aussicht: Vom J.K. Place genießt man einen traumhaften Blick auf das azurblaue Meer.

Fotos: (c) Azienda Autonoma Cura Soggiorno e Turismo Isola di Capri

Lage

Italien

Fläche

10,4 km2

Bevölkerung

13.839

Sprache

Italienisch

Anreise

Neapel

Größte Stadt

Anacapri

Hauptstadt

Capri

Religion

katholisch

Wetter

Saison ist von März bis Oktober. Im Frühling angenehm warme Temperaturen. Im August ist es sehr heiß, der Schirokko, der aus dem Südosten Afrikas weht, macht es auf Capri oft feucht und schwül.
Im September hat das Meer noch immer angenehme Temperaturen von etwa 25 Grad und abends kann man meist noch im Freien dinieren.

Beste Reisezeit

März bis Oktober

Klima

JanFebMarAprMayJunJulAugSepOctNovDec
Max. Temperaturen11.712.614.818.222.226.329.1292621.71713.9
Min. Temperaturen4.34.86.48.912.31618.118.115.912.496.4
Sonnenstunden3.84.65.26.68.29.310.49.98.16.44.13
Luftfeuchtigkeit757171747369707374777674
Regentage101010975237101113
Wassertemperatur141313151821242523211816

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Sapore del Capri

So konsequent wie das gesamte Erscheinungsbild steht Capri auch in kulinarischer Hinsicht zu seinem klassischen Stil. Die Stärke liegt in der Einfachheit. Es gibt weder Ausflüge in die elaborierte Haute Cuisine, noch werden Gerichte zu lange geschmort, fad gewürzt oder in Mehlpappe ertränkt. Was zählt, sind die hohe Qualität der Zutaten und das unverfälschte Aroma – meist zu ziemlich gepfefferten Preisen. Wer je die sonnengereiften Tomaten Capris oder jene roten Pomodorini de Piennolo probiert hat, ahnt schon, wie unverfälscht die Inselküche schmecken kann. Dazu ein frischer Büffelmozzarella, mit gutem Olivenöl und Balsamessig beträufelt, Basilikum – das ist etwa die Insalata Caprese, die Ende der 20er-Jahre im Hotel Quisisana erfunden wurde.

Man isst natürlich auch Pasta. Das kulinarische Aushängeschild der Insel sind Ravioli alla Caprese, gefüllt mit kampanischem Caciotta-Käse und Majoran, oder Linguine al Sugo di Scorfano, schmale Bandnudeln mit Drachenkopf in einer scharf gewürzten Tomaten-Chili-Salsa. Capri steht auch für Gnocchetti alla Chiummenzana oder die berühmten Penne Aumm Aumm mit Mozzarella, Auberginen und Tomaten. Zudem kredenzt man auf Capri auch frischen Fisch wie die seltene und schmackhafte Zahnbrasse Pezzogna oder Meeresfrüchte all' acqua pazza, in Öl, Tomaten und Knoblauch gedünstet, und Totani con patate, jene großen Tintenfische, die man nur in Septembernächten an den tiefsten Stellen rund um Capri fängt. Fleisch spielt eine untergeordnete Rolle. Maximal kommt ein Coniglio alla Tiberiana, also Kaninchen mit kleinen Pomodorini und Kräutern der Insel, auf den Tisch. Bäuerliches wie die Cianfotta, ein Gemüseeintopf mit Artischocken, Spargel, Erbsen und kleinen Zucchini, den Vegetarier Kaiser Tiberius mit seinem Gärtner erfunden haben soll, wird nur im Frühling serviert.

Selbst in der Welt der Traditionsdesserts ist Capri eine Größe – etwa bei der Torta Caprese, jenem famosen Schokoladenkuchen, der mit fein gehackten Mandeln, Puderzucker und einem Schuss Likör verfeinert wird. Oder bei Delizieal Limone, das sind köstliche Windbeutel mit Zitronencreme-Füllung, zu denen man selbstredend den herb-süßen Limoncello-Likör trinkt. Empfehlenswert sind auch der einfache trockene Weißwein Tiberio Isola di Capri Doc oder der Capri Blue, die mit Abstand besten Tropfen der Insel. Selbst das heimische Birra de Capri erfüllt hohe Ansprüche, denn es gibt den Gerstensaft auch als edle 75-cl-Champagnotta-Champagnerflasche. Also Cin Cin!

TEXT: SYLVIA SEDLNITZKY

Insel Capri Italien - Auch bei Nacht ein Highlight

So schön, wie sich die Insel Capri am Tag präsentiert, so schön zeigt sie sich auch in der Nacht. Das Meer erstrahlt durch das silberne Licht des Mondes und den blinkenden Lampen der Fischerboote und die Straßen werden durch die Klänge der Gelächter der Leute belebt, sowie durch Musik und Tanz. Nachts ist der Hauptplatz von Capri Mittelpunkt des glamourösen und gesellschaftlichen Lebens: wo sich die Welt der schönen Menschen versammelt und bis in die frühen Morgenstunden an den Tischen eleganter Straßencafés verweilen.

Von den traditionellen neapolitanischen Serenaden bis hin zu den neuesten Dance-Hits -  Capri's exklusive Nachtclubs und Diskotheken spielen Musik bis in die frühen Morgenstunden. In den Kneipen wurden sogar schon einige der bedeutendsten Politiker in Italien gesichtet.

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Capri Shopping - Schick und modern

Einkaufen auf der Insel Capri ist ein einmaliges Erlebnis und eine ideale Gelegenheit für diejenigen, die das neueste Designer-Kleid, den schönsten Schmuck, ein Paar Sandalen nach Maß oder die legendären Capri Pants erstehen möchten. In den historischen Zentren von Capri und Anacapri sind die Künstler-und Handwerker-Studios für die Öffentlichkeit zugänglich, so dass die Besucher sowohl kaufen, als auch zusehen können, wie die Waren produziert werden.

Besucher auf der Suche nach einem besonderen Geschenk sollten eine der örtlichen Schuster oder eine der kleinen Läden mit handgefertigten Spitzen und Stickereien
besuchen. Einen Rundgang durch die Laboratorien, in denen die Blumenessenzen der Insel in exquisite Parfums umgewandelt werden, sollte Sie sich keinesfalls entgehen lassen. Der Capri Limoncello Likör in allen erdenklichen Flaschenformen und -größen ist ein perfektes Mitbringsel und kann auch in Form von leckeren Limoncello-Pralinen mitgenommen werden.

Vom Morgengrauen bis zur Abenddämmerung haben Urlauber die Möglichkeit, die mittelalterlichen Gassen von Capri zu erkunden. Zu Mittag speist man vorzüglich in den charakteristischen Bistros. Nach einem Shopping-Tag relaxt man am besten in einem der Straßencafés in der Piazzetta, wo man das Treiben der Insel beobachten kann und einen geschmackvollen Shopping-Aperitif genießen kann.

 
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