Urlaub St. Moritz – Top oft the World
Ob der heilige Mauritius sich wohl gern einmal im Carlton einquartiert hätte? Um seine kampfesmüden Beine in den weichen Daunen einer der 60 luxuriösen Suiten zu betten, mit atemberaubender Aussicht auf den im Mondschein glitzernden See? Hätte er wohl gern zu später Stunde einen Cocktail im angesagten "King's Club" des "Palace" geschlürft oder wäre jauchzend einmal die Pisten der Diavolezza-Abfahrt auf Skiern runtergejagt und hätte sich anschließend einen großen Teller Rösti im Corviglia Club genehmigt? Hätte er überhaupt die Chance auf das Wohlwollen der 130 "Life-Corviglia-Mitglieder" als "Season Member" Einlass in dieser exklusiven, als rustikale Skihütte verkleideten Elite-Oase zu begehren und auf ein Glas Dom Pérignon eingeladen zu werden? Wo man hier doch gern in geschlossenen schweizerischen, italienischen, deutschen, französischen und russischen Clans unter sich ist und "Neue" nur zögerlich aufnimmt.
Wer ist überhaupt dieser heilige Mauritius?
Hat er Stil? Und vor allem: Hat er Geld? Nichts von alledem. Mauritius war, wie man hört, stets eher knapp bei Kasse angesichts der ausgefochtenen Scharmützel. Geschlafen wurde statt in palastähnlichen Fünf-Sterne-Gemäuern eher auf Feldbetten unterm Sternenhimmel. Das "Catering" auf dem Schlachtfeld war schwerlich mit der schweizerischen Sterne-Küche zu vergleichen, und statt potenter Pferdestärken bediente sich Mauritius eines Rappens, um die Berge rauf und runter zu kommen. Und im hinreißend schönen, elitären, traditionsbewussten, besinnlichen, aber auch turbulenten Zentrum des Engadin, da erschien der römische Offizier von Gottes Gnaden, der heilige Mauritius, überhaupt nie in Partylaune und zur Erholung – er gab St. Moritz nur seinen Namen. Interessant wäre zu erfahren, ob der mit dem nötigen Kleingeld ausgestattete Nachwuchs alter, zugereister Familien oder die neuen Villen-Nachbarn russischer Abstammung am exklusiven Suvretta-Hang von Mauritius überhaupt wissen. Heute erinnert nur noch eines der Wahrzeichen von St. Moritz in, an den großen römischen Feldherrn: der schiefe Turm eben jener einst Mauritius gewidmeten Kirche.
Moderne "Schutzpatrone" in St. Moritz
Heute steht man unter dem Schutz von Mario, zelebrer Barkeeper des "King's Club" im "Palace", wenn es gilt, zu später Stunde noch möglichst elegant einen geschüttelten Martini von dem daneben platzierten sprudelnden Aspirin-Glas zu unterscheiden. Oder, wenn man ganz oben angekommen ist, unter jenem von Prinz Augusto Ruffo di Calabria aus direkter Linie des italienischen Königshauses, einem Mann mit sonorem Namen und ebenso klangvoll schallendem Einfluss, glaubt man dem Echo im Engadiner Tal. Jenen Stimmen, die zu wissen meinen, an wen man sich hier zu halten hat. Als Präsident des Corviglia-Clubs wird um Prinz Calabrias Freundschaft gebuhlt. Sein Clubsekretär David ist ein Brigadegeneral der britischen Armee, was ganz nebenbei stilvolles Understatement im Umgang mit Mitgliedern und Unbestechlichkeit bei der Auswahl um Einlass buhlender Neuer garantiert. Um die Parade der mondänen Connaisseure des Wintersports zu erspähen, saß man in den 60er- und 70er-Jahren auf der Terrasse des im Zentrum liegenden "Café Hauser". Und da liefen sie vorbei, die Menschen mit berühmten Namen griechischer Reeder, deutscher und norditalienischer Industrieller sowie gut geschützte gekrönte Häupter wie der Schah mit Soraya und später Farah Diba. Viele von ihnen sind noch da, im Straßenbild aber kaum noch zu erblicken. Sie zelebrieren "Privacy" in ihren Chalets oder zeigen sich allenfalls in den Eliteclubs oder auf Pisten, die nur per Heli zu erreichen sind. Offener geben sich die Nachfahren der "großen Familien", die sich gern beim Polo World Cup, White Turf, Cresta Run oder in den angesagten Bars und Clubs zeigen. Während die Geld- und Adelselite hier im Winter über den Pulverschnee der grandiosen Abfahrten von der Corviglia oder vom höchsten Skiberg des Oberengadins, dem Corvatsch, oder den noch immer als Geheimtipp gehandelten Diavolezza-Abfahrten gleitet, dachten kluge Strategen und engagierte Denker über ein kulturelles Highlight in St. Moritz nach.
St. Moritz im Sommer?
Ergebnis: Die "St. Moritz Art Masters", kurz gesagt SAM. Gemeinsam mit einer Gruppe von Sponsoren, bestehend aus Designern, Automobilindustriellen und den "Big Five"-Hotels Badrutt's Palace, Kulm, Carlton, Suvretta House und Kempinski Grand Hotel des Bains wurde ein handverlesenes Publikum im Spätsommer 2008 zum spektakulären neuen Event in den rund 2.000 Meter hoch gelegenen Nobelferienort eingeladen. Keine Frage: St. Moritz polarisiert die Geister und Gemüter: Affinität versus Animosität. Ich denke, dass Ersteres dominiert. Und meiner Meinung nach zu Recht! Das Eintauchen in einen wahren Traum in Weiß, zwischen Luxus und stillem Hideaway, mit dem alles überflutenden Licht der 322 Sonnentage im Jahr, den glitzernden vereisten Seen und der klirrend klaren Luft unter strahlend blauem Himmel, bewirkt Glücksgefühle der ganz besonderen Art. Dieses Wintersportparadies in einer grandiosen Bergwelt hat seine magische Anziehungskraft mehr als ein Jahrhundert lang mit Leben und Stil erfüllt und ist: Top of the World.
Angelika Moeller (2008)/aktualisiert 2017
Foto: © Erich Westendarp / pixelio.de
Seinen Namen verdankt der Nobelskiort einem längst vergessenen Heiligen. Die berühmte Luxusenklave im schweizerischen Engadin, wo sich alter Geldadel und neureicher Osteuropaprotz Suite an Suite gesellen, polarisiert: Doch der alte Glanz ist längst nicht verblasst.
Highlights
St. Moritz Art Masters
St. Moritz, ein Sommerurlaubsziel? Ob Golfen, Wandern, Mountainbiken, Kite-Surfen – die 322 Sonnentage des Oberengadins geben sich auch von Juni bis September die Ehre. Nun ist ein weiteres Sommer-Highlight hinzugekommen: SAM – die "St. Moritz Art Masters". Diese exklusive Kunstplattform mit zeitgenössischer internationaler und musikalischen Klassikereignissen fand 2008 zum ersten Mal für zehn Tage lang statt und wurde zum Mekka für Connoisseure der Kunst- und Kulturszene. Mehr als 250 Werke bekannter zeitgenössischer Künstler wurden im Rahmen eines "Walk of Art" ausgestellt. Der musikalische Teil von SAM stand unter der Ägide von Valéry Gergiev. Gekrönt wurden die "St. Moritz Art Masters" durch fünf abendliche Gala-Events mit der Verleihung der "Art Masters Preise".
Das Kunstereignis SAM ist bereits zur jährlichen Tradition geworden. www.stmoritzartmasters.com
DIPLOMATISCHE VERTRETUNGEN
Schweizer Botschaft Deutschland
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Fax: +49 30 303911030
E-Mail: ber.vertretung@eda.admin.ch
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Schweizer Botschaft Österreich
Prinz-Eugen-Straße 7, 1030 Wien
Tel.: +43 1 79505
Fax: +43 1 7950521
E-Mail: vie.vertretung@eda.admin.ch
www.eda.admin.ch/wien
Lage
Schweiz
Fläche
28,69 km²
Bevölkerung
5,233
Sprache
Deutsch, Französisch, Ialienisch und Rätoromanisch
Religion
römisch-katholisch, evangelisch-reformiert
Wetter
Weltberühmtes "Champagnerklima", (gesundes) Hochgebirgs- und Reizklima. Im Sommer ermöglicht die Lage am Südhang die Teilhabe am warmen Klima Italiens, dank erfrischendem Malojawind allerdings gemäßigt mediterrane Temperaturen. Im Winter trockenes Klima mit bis zu -20 Grad (allerdings meist nur in der Nacht).
Klima
| Jan | Feb | Mar | Apr | May | Jun | Jul | Aug | Sep | Oct | Nov | Dec |
Max. Temperaturen | 0 | 3 | 9 | 13 | 17 | 20 | 25 | 24 | 20 | 9 | 5 | 3 |
Min. Temperaturen | -4 | -2 | 0 | 4 | 8 | 11 | 13 | 13 | 10 | 4 | -1 | 0 |
Sonnenstunden | 2 | 3 | 4 | 6 | 7 | 7 | 7 | 7 | 6 | 3 | 2 | 2 |
|
Regentage | 11 | 10 | 9 | 10 | 12 | 13 | 13 | 13 | 10 | 10 | 10 | 10 |
|
Zeitverschiebung
Mitteleuropäische Zeit (MEZ) mit europäischer Sommerzeit (kein Zeitunterschied).
Währung
Schweizer Franken
Impfungen
keine
St. Moritz Restaurants – Engadiner Hochgenuss
Das Angebot ist groß – von hoch dekorierten Restaurants bis zu urigen Stüberln.
Um das Richtige zu finden, sollte man sich, wenn möglich, auf Tipps von Freunden
und Einheimischen verlassen. Rund 463 Gault-Millau-Punkte und sieben Michelin-Sterne tummeln sich in der Restaurantszene des Engadins.
Die Dichte an Gault-Millau-Punkten im Tal bedeutet wahrhaftig "Haute Cuisine" auf dem Dach der Welt, denn es liegen mehrere der Engadiner Spitzen-Restaurants höher als 1800 m ü.M.
Dabei wechselt die Szenerie wie die vielseitigen Spezialitäten.
Auf der Karte stehen Gourmet-Küche, vorzügliche Spezialitäten aus dem
nahen Italien, regionale Highlights wie die Capuns und Schweizer
Evergreens wie Fondue und Raclette. Zu jeder Tageszeit gibt es außerdem
Club-Sandwiches und leckere Panini in zahlreichen Cafés, Bars und
Lounges.
Nachtleben St. Moritz - Ausgelassen Feiern inmitten von St. Moritz
Zahlreiche bekannte Bar-Klassiker, neue Lounge Bars und Clubs mit
internationalem Touch verwandeln täglich die Nächte zum Tag und verleiten Partylustige zu genussvollen abendlichen Erlebnissen. die meisten In-Places befinden sich zentral, direkt im Dorfkern von St. Moritz und sind nur einen kleinen Fußmarsch voneinander entfernt.
Wandern St. Moritz – Unser Ausflugs-Tipp
Ein unvergessliches Erlebnis ist der Weg durch das Roseg-Tal zum Fuß des Roseg-Gletschers. Man kann dorthin wandern, per Ski auf der Langlaufloipe oder sich mit der Pferdekutsche von dieser traumhaft schönen Bergwelt begeistern lassen. Nicht selten erblickt man Steinböcke auf den Felsvorsprüngen. Ausgangspunkt ist Pontresina.
Eine Fahrt mit dem berühmten Glacier Express, dem „langsamsten Schnellzug der Welt“, der die Schmalspurschienen der Rhätischen und der Matterhorn-Gotthardbahn nutzt, ist ein wahres Vergnügen. Man muss ja nicht die gesamte Strecke von St. Moritz bis Zermatt (sieben Stunden) zurücklegen, auf der man den Oberalppass mit 2.033 Metern überquert, über 291 Brücken und durch 91 Tunnel fährt. Auch die Strecke nach Chur bietet herrliche Aussichten auf die stillen Alpweiden und rauschenden Bergbäche.
www.glacierexpress.ch
St. Moritz Shopping – Eine Fashion-Hochburg
St. Moritz ist eine Fashion-Hochburg. Was in Zürich die Bahnhofstraße, ist in St. Moritz die Via Serlas: Hier ist alles verteten, was im Luxus-Shopping Rang und Namen hat: Louis Vuitton, Gucci, Jil Sander, Bogner, Prada gleich zweimal, Bucherer, Patek Philippe etc. Daher beschränken wir uns hier auf jene Shops, die man nicht überall findet.
Jet Set Fashion
Der avantgardistische Store mit Galerie und Fashion Café präsentiert dem Shopper brandaktuelle Marken bekannter Trendsetter, die in dieser Auswahl nicht oft in Europa zu finden sind. Kult ist die Kollektion der kalifornischen Edelrocker „Chrome Hearts“.
Via Maistra 23, Tel.: +41 81 8398147,
www.jetset.ch
Confiserie Hanselmann
Ein süßes Paradies mit Weltruhm: Engadiner Nusstorte und aufwändig handgefertigte Pralinen, die auch in aller Herren Länder versandt werden, sind ein himmlischer Genuss. Via Maistra 8, Tel.: +41 81 8333864
www.hanselmann.ch
Confiserie Hauser
Am Eingang fließt eine Schokoladenquelle, in die man, dem Brauch zufolge, eine Waffel tunkt, während man auf die berühmten Schokoladentrüffel oder den hausgemachten Kuchen wartet.
Das Café lädt zum „people watching“ ein. Via Traunter Plazzas 7, Tel.: +41 81 8375050
www.hotelhauser.ch
Hatecke
Dieses Geschäft ähnelt mehr einem Designerladen als einer Metzgerei mit Bistro. Spezialitäten: fettfreie Designer-Salziz, Haute-Couture-Speck und andere Delikatessen aus der Region. Via Maistra 16, Tel.: +41 81
8331277
www.hatecke.ch