Reisen nach Südtirol – Die andere Seite Italiens
Geschmackssache Südtirol: rustikale oder Sterneküche, alpenländische Kultur oder mediterranes Flair, Wandern und Wein oder Skifahren auf 1.200 Pistenkilometern. In dieses Naturwunderland laden zahlreiche Alpenresorts mit Traumblick und Genussgarantie – und das rund ums Jahr.
Auf über 2.240 Metern am Sellajoch parken schicke Karossen mit italienischen Kennzeichen. Ein strahlend blauer Himmel kontrastiert mit zinnenartigen, rotbraunen Gipfeln. Die Schönheit der Dolomiten, inzwischen UNESCO-Welterbe, ist beeindruckend, man könnte wandern gehen in dieser Naturkulisse. Könnte! Es sei denn, man ist eine der eleganten Italienerinnen, die selbstredend High Heels statt praktischen Outdoor-Schuhen für einen kurzen Boxenstopp auf der Passhöhe tragen. Eleganz trifft Natur, das gilt für ganz Südtirol, auch wenn der Name es nicht vermuten lässt. Alto Adige, Südtirols italienischer Name, klingt schon eher nach dem, was die Provinz zwischen Brenner und Salurner Pforte im Norden der Stiefelrepublik ist: eine Destination im zeitgenössischen Landhausstil, ihre Traditionen liebend, aber in der Gegenwart lebend. Großartig essen und trinken, de luxe übernachten und exquisit shoppen, all das ist möglich zwischen fast 4.000 Meter hohen Bergen und von mediterranem Klima geprägten Tälern mit schmucken historischen Städtchen wie Bozen und Meran.
„Das“ Highlight in Südtirol gibt es nicht. Eher ganz individuelle. Für diejenige, die Anfang der 80er Jahre um wenig Geld einen Rock in Bozen gekauft hat, der lange Zeit das Lieblingsstück schlechthin war, erhält Südtirols Hauptstadt einen festen Platz im persönlichen Einkaufsstadt-Ranking. Und das bis heute!
Skifahren mit Genussfaktor
Skiläufern muss man eh nichts erzählen. 1.200 Pistenkilometer und 450 Liftanlagen in zwölf Skigebieten sprechen für sich; auch wenn Kunstschnee Usus geworden ist. Als Skifahrer mit Weinfaible bietet Südtirol einen herrlichen Zusatznutzen: Wenn Skiorte und Pisten im Frühjahr noch tief verschneit sind, sind die Täler meist schon schneefrei – zu mild ist das Klima dort. Für die Winzer sind die Höhenunterschiede mit ihren verschiedenen Mikroklimata ein Segen. Alois Lageder, Rainer Loacker, Elena Walch und Co. haben eine neue Wein-Ära eingeläutet, ihre Produkte spielen längst weltweit in der Oberliga mit. Für den Genuss vor Ort bedeutet das dreierlei: Gourmets können die Weingüter besuchen, vor Ort verkosten. Die Restaurants offerieren Weinkarten mit Südtiroler Fokus. Und: Manchen Tropfen trinkt man hier weit günstiger als daheim.
Wo der Speck auf die Hüften kommt – und wieder runter!
Um das kulinarische Südtirol kennenzulernen, machen es Motorradfahrer und Rennradfahrer – vielleicht nicht die Profis vom Giro d'Italia, die Südtirol nur als Teilstrecke im Eiltempo passieren, sondern die Hobbyradler – richtig. Sie verweilen nicht an einem Ort, können so eine im Kleinen ausgeprägte Küchenvielfalt kennenlernen: hauchdünne Pizzen, bodenständige regionale Produkte wie Speck, Kaminwurzen oder Bergkäse, kreative Gourmetküche mit ein oder zwei Sternen. Eine der erlebnisreichsten und gleichermaßen lukullischsten Radtouren führt entlang der Südtiroler Weinstraße. Hübsche Orte wie Eppan, Tramin, Terlan, Kurtatsch oder Magreid versprechen zahllose ausgezeichnete Genussadressen in Weingütern und Vinotheken, gemütlichen Gasthöfen und malerischen Ansitzen.
Skifahrer hingegen erklimmen wortwörtlich kulinarische Gipfel. Manche 0815-Berghütte ist edel geworden, serviert als Gourmet-Hütte die bodenständige Küche auf Feinschmeckerniveau. Fleisch vom Steinbock, eine heute noch gern servierte Spezialität, war übrigens die letzte Mahlzeit, die Ötzi zu sich genommen hat. Die mumifizierte Gletscherleiche wurde vor rund zwanzig Jahren an der Grenze nach Österreich in der Nähe des Tisenjochs gefunden – das archäologische Aktivmuseum ArcheoParc widmet dem Mann aus dem Eis seine ganze Aufmerksamkeit.
Im Himmelreich von Reinhold Messner und Kaiserin Sisi
Was einen weiteren Reiz von Südtirol ausmacht: Die Region hat sehens- und erlebenswerte Museen. Ein Name, auf den man dabei immer wieder stößt, ist Reinhold Messner. Am Fuße des Ortlers, mit 3.905 Metern Südtirols höchster Berg, findet sich im traditionsreichen Bergsteiger- und Wintersportort Sulden das MMM Ortles. Messner erzählt dort von den Schrecken des Eises, von Schneemenschen und Schneelöwen und vom meteorologischen Phänomen „Whiteout“.
Außerdem hat der Extrembergsteiger in den Ötztaler Alpen auch das Schloss Juval restaurieren lassen. In dem erhabenen, weithin sichtbaren Gemäuer, das er teilweise als Wohnsitz nutzt, präsentiert er seine Tibetika-Sammlung und seine Bergbildgalerie.
Ein Natur- und Kulturerlebnis ganz anderer Art erlebt man ein paar Kilometer weiter in Meran. Das milde Klima und die üppige mediterrane Pflanzen- und Blütenpracht genießen Besucher in den Gärten des Schlosses Trauttmansdorff, das Kaiserin Sisi mehrmals zur Erholung aufsuchte. Hier kann, wer will, auf ihren Spuren wandeln. Ihre Begeisterung für Meran, das Umland und das kitschig-schöne Dorf Tirol teilen auch heute viele Besucher – ein Umstand, der diese Gegend unbestritten zur touristischen Hochburg der Region macht.
Aber auch die Hauptstadt Bozen bietet ebenso wie Meran hübsche Laubengänge samt Boutiquen und ist gleichermaßen pittoresk wie lebendig. Bozen ist leicht zu Fuß zu erkunden, und in den Cafés und Restaurants rund um den Walterplatz lässt sich italienisches Flair erleben. Die 100.000-Einwohner-Stadt ist aber auch Standort des neuen und respektablen „Museion – Museum für moderne Kunst“.
Bozen, das ist auch Reinhold Messner zum Dritten: Kurz hinter der Stadtgrenze thront hoch auf einem Felsen über dem Zusammenfluss von Etsch und Eisack das Schloss Sigmundskron, eine der ältesten Burgen Südtirols. Das Schloss hat eine große politische Bedeutung für das Land,: 1957 demonstrierten hier über 30.000 Bürger für die Autonomie ihrer Heimat. Seit 2006 beherbergt Sigmundskron das neu eröffnete Museum MMM Firmian, Herzstück der inzwischen fünf Mountain Messner Museen.
In erster Linie darf das kulturelle Interesse aber ruhig den schönsten Seiten der norditalienischen Provinz gehören.
Vor allem dem Sinn für Genuss, der im tiefsten Inneren der Südtiroler Menschen verwurzelt ist und durch beispiellose Gastfreundschaft in Erscheinung tritt. Wer das einmal erlebt hat, kann sich sicher sein, dass das „Dolce Vita“ nicht nur in Rom zu Hause ist.
Foto: (c) Clemens Zahn / IDM Südtirol
Genussmenschen kommen bei Pur Südtirol garantiert voll auf ihre Kosten. Essen und trinken, probieren und verkosten, aussuchen und das Beste aus der Region mit nach Hause nehmen. Das Beste, das sind 1.400 Südtiroler Produkte, die auf 450 Quadratmeter Verkaufs- und Genussfläche im Meraner Kurhaus präsentiert werden. Dazu gehören Brot und Milchprodukte, typische Spezialitäten wie Speck und Kaminwurz, Weine, Spirituosen und vielerlei Bauernprodukte, aber auch Kunsthandwerk, Bücher und sogar Kosmetik. Zudem gibt es Erlebnisgastronomie und regelmäßige Verkostungen.
Freiheitsstraße 35, 39012 Meran
www.pursuedtirol.com
Bevölkerung
507.657
Sprache
Deutsch, Italienisch, Ladinisch
Größte Stadt
Bozen
Hauptstadt
Bozen
Religion
römisch-katholisch
Wetter
Südtirol liegt an der „Südseite der Alpen“ und vereint die Vorzüge eines Berglandes (besonders im Winter) mit den Annehmlichkeiten eines vergleichsweise milden Klimas (in den Tallagen).
Beste Reisezeit
Die beste Reisezeit Südtirol und Bozen und Meran ist von Mai bis in den Oktober hinein. Im Hochsommer kann es schon sehr warm werden. Der Herbst ist ideal zum Wandern in Südtirol.
Klima
| Jan | Feb | Mar | Apr | May | Jun | Jul | Aug | Sep | Oct | Nov | Dec |
Max. Temperaturen | 6 | 9 | 14 | 19 | 23 | 27 | 30 | 28 | 25 | 18 | 11 | 7 |
Min. Temperaturen | -5 | -3 | -1 | 5 | 9 | 12 | 15 | 15 | 11 | 6 | 0 | -4 |
Sonnenstunden | 3 | 4 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 7 | 6 | 5 | 4 | 3 |
|
Regentage | 4 | 4 | 5 | 6 | 8 | 10 | 9 | 8 | 9 | 6 | 5 | 4 |
|
Zeitverschiebung
+0h
Währung
Euro
Visa
EU: EU-Bürger benötigen für die Einreise nach Italien einen gültigen Reisepass oder Personalausweis.
Schweiz: Schweizer benötigen zur Einreise nach Italien die gültige Identitätskarte oder den Reisepass. Für Aufenthalte bis zu drei Monaten: gültige Identitätskarte oder einen seit weniger als fünf Jahren abgelaufenen Schweizer Pass.
Südtiroler Essen – Schüttelbrot, Schlutzer und Vernatsch
Weil das Regionale und Authentische gerade im Trend liegt, entwickelt sich Südtirol ganzjährig auch immer mehr zu einem Reiseziel für Genießer. Zumal Italiens nördlichste Region neben ausgezeichneten Produkten mit 15 Sterneköchen ebenso wie mit zahlreichen erstklassigen bäuerlichen Küchen aufwarten kann. Topfenknödel, Quarkknödel, die es in unendlich vielen Varianten gibt, gehören wohl zu den beliebtesten Gerichten Südtirols. Denn um gut zu essen und zu trinken braucht es in Südtirol weder Sterne noch Hauben.
Rifugio Emilio Camici
Ausgezeichnetes Essen gibt es in den Dolomiten sogar auf der Hütte beim Skifahren. Das Rifugio Emilio Comici (2.154 m) am Fuße des Langkofels direkt an der Sella-Ronda ist wohl das höchstgelegene Fischrestaurant überhaupt und verbindet Südtiroler Tradition mit mediterranen Einflüssen. Schließlich betreibt die Besitzerfamilie Marzola in Grado an der Adria immer noch Landwirtschaft.
Plan de Gralba 24, 39048 Wolkenstein in Gröden, Tel.: +39 0471 794121, www.rifugiocomici.com
St. Hubertus im Hotel Rosa Alpina
Norbert Niederkofler hat entscheidend dazu beigetragen, dass sich die Südtiroler Küche so fulminant entwickelt hat. So ist er einer der Initiatoren des Projekts „Cool the Mountain“, das sich u. a. für nachhaltigen Anbau einsetzt und der Region eine neue kulinarische Identität geben will. Seit 1996 steht Niederkofler in der gemütlich-eleganten Gourmetstube am Herd und wurde 2007 vom Guide Michelin als erster Küchenchef Südtirols mit zwei Sternen ausgezeichnet. Einer seiner Klassiker ist das Rinderfilet in der Salzkruste mit Bergheu gegart.
Strada Micurá de Rü, 20, 39030 San Cassiano in Badia, Tel.: +39 0471 849500, www.rosalpina.it
Jasmin im Hotel Bischofhof
Shootingstar der Gourmetszene zwischen Brenner und Weinstraße ist der junge Martin Obermarzoner, Chefkoch im „Jasmin“ in Klausen. Bereits als 24-Jähriger war er der jüngste Sternekoch Italiens. Vor allem mit seinem vier- bis 15-gängigen Fischmenü hat er für Furore gesorgt und gezeigt, dass in Südtirol auch das Meer nie so weit entfernt ist.
Griesbruck 4, 39043 Klausen, Tel.: +39 0472 847448, www.bischofhof.it
Restaurant Zum Löwen
Wie gut Südtiroler Tradition und mediterrane Einflüsse zusammenpassen, zeigt auch Südtirols Spitzenköchin Anna Matcher in ihren kreativen und überaus wohlschmeckenden Menüs mit Gängen wie Bruschetta vom Seeteufel, rosa gebratenes einheimisches Lamm mit Bohnen-Kartoffel-Gröstl und Topfenknödel mit Himbeeren und Himbeerespuma. Neben ihrem Degustationsmenü bietet Matcher immer auch eine Speisenfolge mit feinen einheimischen Gerichten an.
Hauptstraße 72, 39010 Tisens, Tel.: +39 0473 920927, www.zumloewen.it
Kallmünz
Das Restaurant liegt mitten in der Altstadt Merans und ist Teil des Ensembles von Schlosses Kalmünz aus dem 16. Jahrhundert. Der nepolitanische Chefkoch Luigi Ottaiano zelebriert im historisch-schlichten und dennoch zeitgemäßen Rahmen eine kreative italienische Cucina, gelegentlich bereichert um asiatische Einflüsse wie etwa Steinbutt in Rotweinsauce/Wasabi, in Zitrone blanchierter Wirsing und Zuckererbsen. Und Sommelier Masashi Yamashita ist Herr über 450 bestens ausgesuchte Weine.
Sandplatz 12, 39012 Meran, Tel.: +39 0473 212917, www.kallmuenz.it
Gasthof Kirchsteiger
Zweigleisig fährt Chefkoch Christian Pircher in seinem schmucken Gasthof in Völlan. Ausflügler und Feinschmecker haben die Wahl zwischen der Wirtshaus- und der Gourmetstube. Letztere war dem Gault Millau immerhin 16 Punkte wert. Im Sommer kann man das Degustationsmenü und À-la-carte-Gerichte wie weißes Tomatenmousse mit Flusskrebsen oder Kaninchenfilet im Rohschinkenmantel auf Balsamicolinsen auch auf der schönen Sonnenterrasse genießen.
Probst-Wieser-Weg 5, 39011 Völlan/Lana, Tel.: +39 0473 568044, www.kirchsteiger.com
Sehenswürdigkeiten Südtirol – Klöster, Museen und Burgen
Sehenswertes Südtirol, Kleinod der Alpen. Sehenswert und liebenswert, das ist Südtirol allemal. Die freundlichen Bewohner, die zahlreichen Burgen und Schlösser, die vielen Attraktionen und nicht zuletzt die ausgezeichnete Küche machen das kleine Land zu einem beliebten Urlaubsziel. Dabei besticht Südtirol durch seine Vielfalt und durch seinen Facettenreichtum – das Landschaftsbild variiert zwischen schroffen Berggipfeln und sanfter Hügellandschaft, ebenso unterschiedlich sind die verschiedenen Ortschaften und Dialekte im ganzen Land.
Zahlreiche Attraktionen warten in Südtirol auf Sie, das ist gewiss, so zum Beispiel die prächtigen Gärten von Schloss Trauttmannsdorf in Meran, in denen schon die österreichische Kaiserin Sissi sich der wunderschönen Pflanzen und Blumen erfreut hat. Auch Bozen, die Landeshauptstadt, wartet mit zahlreichen Attraktionen auf Sie und lädt zum „Sightseeing“ ein. Um nicht die reizenden kleinen Dörfer und Täler Südtirols zu vergessen, die nur darauf warten von Ihnen besucht zu werden!
Einkaufen in Südtirol – Shopping auf besondere Weise
Durch die Nähe zu Italien eignet sich Südtirol natürlich sehr gut, um
einmal bei echt italienischer Mode zuzugreifen. Besonders geeignet sind
hierfür die Städte Bozen und Meran. Doch nicht nur im Bereich Mode hat
Südtirol viel zu bieten. Sind es nicht gerade die kulinarischen
Spezialitäten, die man mit dem Land der Dolomiten in Verbindung bringt?
Das Obst reift in dem mediterranen Klima besonders gut, die Ernten den
Obstbäume sind ein beliebtes Event. In diesem Sinne ist der südtiroler
Wein auch ein ganz feines Tröpfchen - an den sonnenverwöhnten Hängen
fühlen sich die Reben wohl. Nicht zu vergessen der berühmte Speck, Wurst
und Schinken in vielen Variationen. Auch das Kunsthandwerk und die
Kunst an sich muss sich in Südtirol nicht verstecken - viele Künstler
haben sich hier niedergelassen und bereichern die Region.