Urlaub in Slowenien - Kuppen, Karst und Küste
Ein kleines Land mit knapp über zwei Millionen Einwohnern. So viele wie in Wien und Umgebung. Und weniger als in gesamt Berlin. Slowenien. Das Wunder. Wunder? Warum Wunder? Wunder, weil das Land mit den wenigen Einwohnern fast überall dicht besiedelt wirkt. Auf jeder größeren Hügelkuppe steht eine mächtige Kirche, Dörfer hocken dicht an dicht in der Landschaft. Alles verbindend, zerpflügen neue Autobahnen und (leider noch) alte Schienenwege das Land. Und überall Bewegung. Sloweniens Einwohner scheinen ständig unterwegs zu sein. Ein betriebsames Volk, fleißig, flexibel und geschäftstüchtig. Die lebenslustigen Preußen des nördlichen Balkans.
Aber Vorsicht: Balkan, das hören die Slowenen nicht gerne. Diese Zuordnung hat ihnen die jahrelange Mitgliedschaft in der jugoslawischen Föderalrepublik eingebracht, die sie nach kurzem, aber heftigem Krieg vor nun fast zwanzig Jahren verlassen durften. Die Slowenen sehen sich in der neuen Geschichte des Landes als Tigerstaat der Europäischen Union. Seither eine fortgesetzte Erfolgsgeschichte.
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Wunder Slowenien
Wunder auch, weil in dem kleinen, wenig bewohnten und doch so dicht besiedelten Land alle interessanten Landschaftsformen ausgeprägt sind. Dem angrenzenden Österreich geht es da ähnlich, doch fehlt der Alpenrepublik das Meer. Slowenien hat eine Puszta, die ungarische Steppe, den Vorläufer der Wüste; Slowenien hat jede Menge Hügelland, oft vulkanischen Ursprungs, mit jeder Menge Weinreben drauf, steile, pittoreske Lagen; Slowenien hat ein Hochgebirge mit dem Nationalwahrzeichen Triglav (der Berg mit den drei Spitzen) und auch ein international anerkanntes Skiresort (Kranska Gora nahe Kärnten); Slowenien hat eine Seenplatte mit Bled und Bohinj, die schon der Staatslenker und Autokrat Tito als Erholungsresort zu schätzen wusste; Slowenien hat den kargen Karst, das Resultat der Abholzung für Venedig; Slowenien hat eine schmale Küste an der nördlichen Adria, auf der sich im Sommer alles drängt. Und Slowenien hat eine schöne Hauptstadt, Ljubljana, die noch dazu in der Mitte des Landes liegt und, wie es sich für schöne Städte gehört, von einem Flüsschen, der Ljubljanica, dem Laibach, und einem Kanal, dem Gruberkanal, durchzogen wird. Zusätzlich gibt es riesige Höhlen, Moore (wo man während des Befreiungskrieges ein paar Panzer versenkte) und Thermalquellen. Das Einzige, das Slowenien fehlt, ist der Himalaja.
Piran – Perle der slowenischen Adria
Einzigartig aber ist die kurze Küste Sloweniens, auf der auf wenigen Kilometern Länge alles stattfinden muss, was einen Adriastaat ausmacht. Von Norden kommend, begrüßt einen ein großer Seehafen, Koper, der in direkter Nachbarschaft zum viel größeren Hafen von Triest steht und jenem trotzdem ordentlich Konkurrenz macht, dann folgt die etwas belanglose Küste bei Izola, wo ein schöner Yachthafen zahlungskräftige Klientel anzieht. Danach ragt die Halbinsel von Piran ins Meer, die mit dem Eingangsort Strunjan (ruhig und verschwiegen) beginnt und dem mondänen Ausgangsort Portoroz (laut und lebendig) das Land schließt.
Piran selbst ist die Perle der slowenischen Adria. Und weiß das auch. Inzwischen ist der venezianisch geprägte Ort der Tummelplatz vieler Touristen. Man sollte ihn am besten außerhalb der Sommermonate besuchen. Noch besser jetzt, im Frühjahr. Und dann eines der vielen Gasthäuser besuchen und frittierte Polpetti essen. Dazu ein Weißwein aus dem Karst. Einfach und herrlich. Einfach herrlich.
Slowenien und der Wein, das ist eine lange, nicht immer spannende Geschichte. Der moderne Weinbau hielt in Slowenien erst Ende der siebziger Jahre Einzug. Slowenien ist ein historisches Anbaugebiet. Die slowenischen Weine sind eine weite Reise, denn ihre Vielfalt ist einzigartig. Nach den steirischen Grenzregionen, die von den lokalen mitteleuropäischen Trauben geprägt werden und vor allem mit frischen und fruchtigen Weißweinen glänzen, folgt das Küstengebiet und mit ihm kräftige und gehaltvolle Weine, wie man sie auch im italienischen Karst oder im nahen Kroatien anbaut.
Diese sind völlig unterschiedlich, eine spannende Andersartigkeit, die man in Österreich oder Deutschland so nicht finden wird. Von der Küste hinter Triest anfahrend, kommt man in den Karst und von dort in das slowenische Collio, wo Spitzenwinzer wie z. B. Simcic oder Movia international bekannte Weine keltern. Das klingt selbstverständlicher, als es ist, denn Sloweniens Winzer verkaufen fast alle ihre Weine im eigenen Land. Da gibt es kaum Druck, sich in der Welt bewähren zu müssen. Außer man macht sich diesen Druck. Viele selbstbewusste slowenische Weinmacher, vor allem jene, die in Rufweite zu den erfolgreichen und exportorientierten Italienern leben, wollen in diesen Wettbewerb eintreten. Und die Italiener überflügeln. Das ist ein alter Hahnenkampf, der schon zu Zeiten der Donaumonarchie stattfand. Regional ändert sich eben wenig. Egal, welches System die Menschen in Beschlag nimmt.
Slowenien ist das schönste Land der Erde. Das ist keine absurde Übertreibung, sondern Resultat einer schlichten Bestandsaufnahme. Von Puszta bis Hügelkuppe, von Karst bis Küste, alles ist vorhanden. Eine vollständige Gegend. Wie nirgendwo sonst.
Essen in Slowenien - Ein kulinarischer Gaumenschmaus
Es kann schwer über eine einheitliche slowenische Küche gesprochen
werden, denn, auch wenn sie sehr unkompliziert ist, so haben
geographische Unterschiede, natürliche Ressourcen und seine zahlreichen Nachbarn (Italien, Österreich, Ungarn und Kroatien) doch Auswirkungen auf die slowenische Küche.
So wird in der slowenischen Alpenregion nicht so gegessen
wie im mediterranen Gebiet Sloweniens. "Die leckeren Gerichte" der
slowenischen Küche reichen von raffinierten mediterranen Gerichten,
Fischspezialitäten, getrockneten Fleischspezialitäten aus der
Karstregion, äußerst gesundem Buchweizen- und Maismehlbrei, Polenta,
Potize (Kuchen mit Nussfüllung), Strukli (gekochte oder gebackene
Teigware mit Käse) bis hin zur berühmten Prekmurska gibanica
(strudelähnlicher Kuchen gefüllt mit Quark, Mohn und Äpfeln). Weit und
breit bekannt ist der geräucherte Schinken aus dem Karst, der zur Spitze
des slowenischen kulinarischen Angebots gehört.
Nachtleben Ljubljana - Ausgehen in der Hauptstadt Sloweniens
Ljubljana ist die Stadt der Kultur. Sie ist die Heimat von zahlreichen Theatern, Museen und Galerien, und verfügt über eine der ältesten Philharmonien der Welt. Außerdem können Sie einen der vielen offenen Märkte besuchen und einen Spaziergang durch die Straßen der Altstadt mit ihren vielen Cafés, Bars und Restaurants mit traditioneller slowenischer und zahlreichen anderen internationalen Küchen, machen.
Das Nachtleben in Ljubljana bietet Live-Musik, verschiedene Kneipen und Weinbars. Während des Sommers können Sie sich an einem der offenen Cafés am Flussufer des Ljubljanica entspannen. Außerdem können Sie Ihr Glück im Casino versuchen und in zahlreichen Diskotheken und Clubs tanzen.
Sehenswürdigkeiten in Slowenien - Für jeden etwas dabei
Slowenien ist mit seiner abwechslungsreichen und wunderschönen
Naturlandschaft ein wahres Urlaubsparadies für Touristen mit den
unterschiedlichsten Ansprüchen. Am Strand der schönen Adriaküste die
warme Sonne genießen, schöne Radtouren erleben oder eine erlebnisreiche
Bergwanderung unternehmen, das Freizeitangebot ist reichhaltig und
abwechslungsreich. Aber Slowenien hat auch zahlreiche Sehenswürdigkeiten
zu bieten, die einen Aufenthalt in diesem Land interessant gestalten
können.
Insbesondere die zahlreichen Nationalparks sind bei
Naturfreunden sehr beliebt und gehören zu den wichtigsten
Sehenswürdigkeiten des Landes.
Ljubljana ist die Hauptstadt von
Slowenien und hat, mit ihrer mittelalterlichen Altstadt und einem
romantischen Marktplatz, ihren ganz besonderen Reiz. Bei einem
gemütlichen Bummel durch die kleinen Gassen, kann der Besucher
zahlreiche Bauwerke, nach barocker Architektur erbaut, und einige
Jugendstilpaläste bestaunen.
Nahe der italienischen Grenze befindet
sich das Lipica Gestüt, hier werden die weltbekannten Lipizzaner
gezüchtet. Für Pferdeliebhaber ein echtes Erlebnis, denn hier kann man
nicht nur hinter die Kulissen einer so beliebten Pferdezucht blicken,
sondern auch romantische Kutschfahrten machen oder einen Reitkurs
belegen. Auch ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen und Einheimische
ist das Meeresmuseum – Serge Masera - in der Hafenstadt Piran. Hier wird
dem Besucher ein traumhafter Einblick in die Unterwasserwelt der Adria
gewährt.